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Online-Konferenzsysteme im Einsatz in der Tiermedizin
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Published: | April 13, 2010 |
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Gerade in der Tiermedizin ist die schnelle Informationsverbreitung zum Beispiel im Tierseuchenkrisenfall besonders wichtig. Dazu kommen noch die rapide steigende Internationalität und Vernetzung der tiermedizinischen Fakultäten. Hier bietet es sich in vielen Fällen an, angefangen bei Konferenzen und Meetings bis hin zu Seminaren und Vorlesungen, diese rein online-basiert, aber live abzuhalten.
Bei dem so genannten virtuellen Klassenzimmer handelt es sich nicht nur um eine Technologie bei der die Teilnehmer über eine Online-Plattform synchron kommunizieren, lehren und lernen, sondern auch um eine eigene Form des E-Learning.
Im Rahmen mehrerer Dissertationen wurde eine Online-Umfrage zu Multimedia bei deutschsprachigen Tiermedizinern durchgeführt, an welcher bislang 1656 Personen teilnahmen. Hierbei wurden auch Fragen zur Mediennutzung und –ausstattung gestellt.
An der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover wurde verschiedene Systeme in unterschiedlichen Szenarien eingesetzt und die Akzeptanz der einzelnen Sitzungen durch einen Fragebogen evaluiert (Likertwerte von 1=ja, sehr bis 6=nein, gar nicht).
Dabei wurden folgende Szenarien untersucht: Meetings für Drittmittelanträge, Wahlpflichtfächer und Fortbildungen. Als Techniken für diese virtuellen Sitzungen wurden eingesetzt: Skype, netucate iLinc, WebEx, Adobe Connect.
Die Befragung der Tiermediziner hat ergeben, dass es eine steigende private Nutzung von Online-Konferenzsystemen wie Skype (45,5% der deutschsprachigen Tiermediziner) und Messenger (67,2% der Tiermediziner) gibt und so die Erfahrungen beim Handling und die Akzeptanz noch gestiegen sind.
Durch Online-Konferenzsysteme konnten die Veranstaltungen zeitnah, kostengünstig und ohne große Planung abgehalten werden. Tierärzte und Studenten können abends bequem von zu Hause an virtuellen Treffen teilnehmen. Zu Problemen kann es bei Terminabsprachen mit Partnern in entfernten Zeitzonen kommen.
Insgesamt wurden 74 Meetings mit insgesamt 88 Teilnehmern durchgeführt. Die Rücklaufquote der Fragebögen betrug 52,3% (n=46). Die Auswertung der Fragebögen zeigt, dass alle Teilnehmenden Spaß an der Veranstaltung hatten (n=45), 93,2% (n=45) halten den Einsatz von virtuellen Veranstaltungen für sinnvoll und ebenfalls effektiv und 79,5% (n=44) gaben an, dass sie viel bei der Veranstaltung gelernt hätten. Immer wieder wurde hervorgehoben, dass man neben hohen Reisekosten vor allem Zeit spart und somit auch häufigere Treffen möglich macht. Wie oft bei virtuellen Veranstaltungen fehlt einigen Teilnehmern der persönliche Kontakt, besonders bei Sessions ohne Webcamunterstützung/-benutzung.
Gerade in den Bereichen Fortbildung, Wahlpflichtfächer, inter-universitäre Kooperation und Projektmeetings zeigt sich der große Vorteil dieser synchronen Technik. Daher wird der Einsatz an der Stiftung Tierärztliche Hochschule weiter forciert und ausgeweitet.