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Bad Honnef-Symposium 2018

Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (PEG e. V.)

26. - 27.03.2018, Bonn

Erste Ergebnisse der Antibiotika Verbrauchs-Surveillance des RKI

Meeting Abstract

  • Birgitta Schweickert - Robert Koch-Institut, Abteilung Infektionsepidemiologie, FG Nosokomiale Infektionen, Surveillance von Antibiotikaresistenz und Antibiotikaverbrauch, Berlin
  • Marcel Feig - Robert Koch-Institut, Abteilung Infektionsepidemiologie, FG Nosokomiale Infektionen, Surveillance von Antibiotikaresistenz und Antibiotikaverbrauch, Berlin
  • Marc Schneider - Robert Koch-Institut, Abteilung Infektionsepidemiologie, FG Nosokomiale Infektionen, Surveillance von Antibiotikaresistenz und Antibiotikaverbrauch, Berlin
  • Niklas Willrich - Robert Koch-Institut, Abteilung Infektionsepidemiologie, FG Nosokomiale Infektionen, Surveillance von Antibiotikaresistenz und Antibiotikaverbrauch, Berlin
  • Michael Behnke - Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Charité-Universitätsmedizin Berlin
  • Luis Alberto Peña Diaz - Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Charité-Universitätsmedizin Berlin
  • Petra Gastmeier - Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Charité-Universitätsmedizin Berlin
  • Muna Abu-Sin - Robert Koch-Institut, Abteilung Infektionsepidemiologie, FG Nosokomiale Infektionen, Surveillance von Antibiotikaresistenz und Antibiotikaverbrauch, Berlin
  • Doreen Richter - Robert Koch-Institut, Abteilung Infektionsepidemiologie, FG Nosokomiale Infektionen, Surveillance von Antibiotikaresistenz und Antibiotikaverbrauch, Berlin
  • Hans-Peter Blank - Robert Koch-Institut, Abteilung Infektionsepidemiologie, FG Nosokomiale Infektionen, Surveillance von Antibiotikaresistenz und Antibiotikaverbrauch, Berlin
  • Elke Missa - Robert Koch-Institut, Abteilung Infektionsepidemiologie, FG Nosokomiale Infektionen, Surveillance von Antibiotikaresistenz und Antibiotikaverbrauch, Berlin
  • Tim Eckmanns - Robert Koch-Institut, Abteilung Infektionsepidemiologie, FG Nosokomiale Infektionen, Surveillance von Antibiotikaresistenz und Antibiotikaverbrauch, Berlin

Bad Honnef-Symposium 2018. Bonn, 26.-27.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18bhs14

doi: 10.3205/18bhs14, urn:nbn:de:0183-18bhs146

Published: March 27, 2018

© 2018 Schweickert et al.
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Die Verfügbarkeit von Antibiotikaverbrauchsdaten ist eine wichtige Voraussetzung für die Planung und Evaluation von Antibiotic Stewardship (ABS)-Maßnahmen im Krankenhaus. Das Robert Koch-Institut hat in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Referenzzentrum für die Surveillance von nosokomialen Infektionen ein elektronisches, webbasiertes Surveillancesystem für den Antibiotikaverbrauch aufgebaut mit dem Ziel, die Krankenhäuser in der Durchführung der Antibiotikaverbrauchs-Surveillance zu unterstützen und ein geeignetes Tool für ABS bereitzustellen. Es werden erste Ergebnisse zum Einsatz von Breitspektrum-Antibiotika (BS-ATB) vorgestellt.

Die Berechnung der Verbrauchsdaten erfolgt nach der ATC (Anatomical Therapeutic Chemical)/DDD (Defined Daily Dose)-Methode der WHO, wobei RDD (Recommended Daily Dose) anstelle von DDD genutzt werden. Kenngröße ist die Anzahl der Tagesdosen eines Wirkstoffes in Bezug auf 100 Patiententage (Verbrauchsdichte, VD). Die Gruppe der BS-ATB umfasst Piperacillin/Tazobactam, Fluorchinolone, Cephalosporine der 3.–5. Gen., Carbapeneme, Aminoglykoside, Fosfomycin, Tigecyclin. In die Berechnungen einbezogen wurden die Daten von 147 Akutkrankenhäusern der Jahre 2015/2016. Die Fachbereiche Pädiatrie/Psychiatrie wurden ausgeschlossen. Die Verbrauchsdichten (VD) werden als Median (IQR) differenziert nach Stationstyp (Normal (NS)-/Intensivstation (ITS)), Fachabteilung (konservativ/operativ) und Krankenhausgröße (<=800/>800) präsentiert.

Der Median der VD der Gesamtgruppe der BS-ATB ist auf den ITS mehr als doppelt so hoch wie auf den konservativen NS, die wiederum einen deutlich höheren Einsatz verzeichnen als die operativen NS (Tabelle 1 [Tab. 1]). Über die Gesamtheit der Krankenhäuser, sowie in den Kategorien ITS, konservative und operative NS haben die BS-ATB einen Anteil von 40%, 56%, 45% und 30% am Gesamtantibiotikaverbrauch. Betrachtet man die Einzelsubstanzen gesondert, zeigen sich unterschiedliche Verbrauchsmuster: Während auf den ITS Piperacillin/Tazobactam gefolgt von Carbapenemen am häufigsten eingesetzt werden, stehen in den operativen NS die Fluorchinolone an erster Position. Die Differenzierung nach Krankenhausgröße zeigt für die Gesamtgruppe der BS-ATB auf den ITS ca. 20% höhere VD in den Krankenhäusern >800 Betten, während bei den konservativen und operativen NS kein signifikanter Unterschied zu verzeichnen ist. Insgesamt tragen die ITS mit einem Anteil von ca. 20% zum Verbrauch der BS-ATB in Krankenhäusern bei.