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Bad Honnef-Symposium 2018

Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (PEG e. V.)

26. - 27.03.2018, Bonn

Medizinische Mikrobiologie 2025

Meeting Abstract

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  • author Werner Solbach - Zentrum für Infektions- und Entzündungsforschung (Z.I.E.L.), Universität zu Lübeck

Bad Honnef-Symposium 2018. Bonn, 26.-27.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18bhs01

doi: 10.3205/18bhs01, urn:nbn:de:0183-18bhs019

Published: March 27, 2018

© 2018 Solbach.
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Die Medizinische Mikrobiologie war schon immer Vorreiter in der Entwicklung der individualisierten Präzisionsmedizin. Von je her hat sie jedes relevante Patientenisolat auf Wirksamkeit von oder Resistenz gegen Antibiotika charakterisiert, und schafft so wie in keinem anderen Gebiet der Medizin die Voraussetzungen, die eine maßgeschneiderte Individualtherapie ermöglichen.

Die technologischen Fortschritte der letzten Jahre – und viele haben ihren Anfang aus Fragestellungen in der medizinischen Mikrobiologie genommen – mit der Anwendung finanzierbarer phänotypischer (z. B. MALDI-TOF) und genetischer (z. B. WGS, multiplex PCR) und auch „Omics“-Methoden beschleunigen den Ergebniserhalt und erhöhen die Präzision der Diagnostik. Die Einbindung intelligenter IT-Möglichkeiten mit Digitalisierung, Automatisierung und Algorithmisierung gibt Hilfestellung für therapeutische Optimierung und Implementierung.

Zukünftige Diagnostik wird also nicht mehr erregerbasiert, sondern systemisch und Organ-bezogen (z. B. „Lungen“-Panel, „Nieren“-Panel etc.) erfolgen. Dies bedeutet ein Umdenken sowohl in der Klinik als auch im Labor.

Es bedarf der Analyse weniger, aber dafür vom Patienten optimal gewonnener Patientenmaterialien. Im Labor wird es darauf ankommen, die großen Mengen digitaler Messwerte, die häufig mit Wahrscheinlichkeiten operieren, in die verständliche Sprache eines ärztlichen Befundes mit therapeutischer Relevanz umzusetzen.

Hierfür fehlen weithin entsprechend ausgebildete technische Fachkräfte mit sowohl medizinischem als auch IT-Hintergrund. Das ärztliche Personal wird eine besondere Verantwortung für die Qualität der Befunde übernehmen müssen. Dies bedarf der besonderen laborbezogenen ärztlichen Qualifikation, die der am Patienten tätige Arzt nicht haben kann.

Die Universitäten, die „MTA-Schulen“, und besonders die Fachgesellschaften müssen sich in ihrem Auftrag zur Aus- und Weiterbildung dieser Herausforderung annehmen.