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Transplantatversagen und Transplantatabstoßung nach DMEK-Operation
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Published: | December 20, 2018 |
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Hintergrund: Transplantatversagen und immunologische Transplantatabstossung treten nach DMEK-Operastion seltener als nach perforierender Keratoplastik auf.
Methoden: Retrospektive Analyse der Daten von 463 konsekutiven DMEK-Operationen bei 352 Patienten. Die Operationen wurden zwischen September 2011 und September 2014 am Campus Virchow-Klinikum der Charité – Universitätsmedizin Berlin durch einen erfahrenen Operateur durchgeführt (N.T.). Das durchschnittliche Follow-up betrug 26.09 ± 15.9 Monate.
Ergebnisse: Im untersuchten Zeitraum zeigten 4 Patienten (0,9%) eine immunologische Transplantatabstoßung nach DMEK. Durch eine Steroidtherapie kam es bei 2 Patienten zu einer Besserung und Visuserholung auf 0.1 LogMAR und 0.0 LogMAR. Bei einem Patienten handelte es sich um eine DMEK, die bei Transplantatversagen nach perforierender Keratoplastik durchgeführt worden war. Die erneute Abstoßungreaktion war nicht reversibel, so dass eine erneute Hornhauttransplantation notwendig war. Der vierte Patient zeigte eine Transplantatreaktion mit sekundärem Transplantatversagen nach Erhöhung des intraokularen Drucks bei kompliziertem Sekundärglaukom. 20 Patienten (4.3%) entwickelten ein Transplantatversagen im postoperativen follow-up. Bei 4 dieser 20 Patienten zeigte sich ein frühes Transplantatversagen, so dass innerhalb von 3 Wochen nach der DMEK-Operation eine Re-DMEK notwendig war. Bei 4 Patienten wurde eine perforiernde Keratoplastik durchgeführt und bei 9 Patienten eine Re-DMEK aufgrund eines späten Transplantatversagens.
Schlussfolgerungen: Eine immunologische Transplantatabstoßung tritt nach DMEK selten auf und ist durch intensive Therapie behandelbar. Bei nicht-reversiblen Abstoßungsreaktionen und bei primärem oder sekundärem Transplantatversagen ist jedoch in ca. 5% der Fälle nach DMEK eine erneute Operation erforderlich.