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Vermeidung und Management von Komplikationen bei refraktiver Laserchirurgie der Hornhaut
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Published: | July 9, 2015 |
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Die Excimerlaser-Chirurgie der Hornhaut ist heute das am häufigsten angewandte Verfahren zur operativen Korrektur von Refraktionsfehlern. Sowohl Lasik als auch Oberflächenablation (PRK, Lasek) stellen effektive und sichere Methoden dar. Bereits im Rahmen der präoperativen Untersuchung und Aufklärung sollten vorbestehende Risikofaktoren und Kontraindikationen erkannt werden (z.B. hohe Ametropie außerhalb der Grenzbereiche, schweres trockenes Auge bzw. Blepharitis, Keratokonus, Hornhautnarben-/ dystrophien, weite mesopische Pupille, zu dünne Hornhaut in Relation zur geplanten Ablation, Amblyopie, schwere immunologische oder Stoffwechselerkrankungen). Intraoperative Komplikationen (Schnittfehler, Flapkomplikationen, Dezentrierung) lassen sich durch Einsatz moderner Excimer- und Femtosekundenlaser sowie hohe Erfahrung des Op-Teams deutlich minimieren. Die häufigste postoperative Komplikation stellt das trockene Auge dar. Dieses bessert sich in aller Regel innerhalb weniger Wochen bis Monate unter intensiver Therapie mittels Tränenersatzmitteln sowie ggf. auch autologem Serum, Ciclosporin-AT und Punctum plugs. Eine Minderung des Kontrast- und Dämmerungssehens mit Wahrnehmung von Glare und Halos tritt heute durch Einsatz wellenfrontoptimierter und -geführter Ablationsprofile deutlich weniger auf. Das Risiko einer Hazeentwicklung nach Oberflächenablation kann durch Beschränkung der Behandlung auf gering bis mittelgradige Myopien, intraoperative Mitomycin C-Applikation und postoperative Therapie mittels Steroid-AT (über ca. drei Monate) reduziert werden. Eine in den ersten Tagen nach Op manchmal auftretende diffuse lamellläre Keratitis (DLK) lässt sich gut durch intensivierte Steroidtherapie und ggf. Spülen des Interface kontrollieren. Schwere Komplikationen nach refraktiver Laserchirurgie sind zwar selten, können jedoch zu einer dauerhaften Beeinträchtigung des Sehvermögens führen. Eine Epithelinvasion in das Interface nach Lasik kommt gehäuft bei intraoperativen Epitheldefekten und im Rahmen eines Enhancement mit Re-lift des Flaps vor. Infektionen stellen eine Rarität dar, führen aber insbesondere bei atypischen Erregern und inadäquater Therapie zur Einschmelzung und Narbenbildung der Hornhaut mit erheblicher Visusminderung. Eine sehr seltene Keratektasie kann sich schleichend innerhalb von Monaten bis Jahren nach refraktiver Laserchirurgie entwickeln. Ein rechtzeitig durchgeführtes Crosslinking der Hornhaut verhindert hierbei in der Regel die weitere Progredienz. Bei weit fortgeschrittener Keratektasie stehen formstabile Kontaktlinsen, korneale Ringsegmente oder die Keratoplastik als Therapieoptionen zur Verfügung.