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Jahrestagung der Vereinigung Bayerischer Augenärzte BayOG 2015

Vereinigung Bayerischer Augenärzte

10. - 11.07.2015, Würzburg

Sehen im Alter – Versorgung von Menschen mit Sehbeeinträchtigungen in Einrichtungen für Senioren in Unterfranken

Meeting Abstract

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  • Luisa Thederan - Würzburg

Vereinigung Bayerischer Augenärzte. Jahrestagung der Vereinigung Bayerischer Augenärzte BayOG 2015. Würzburg, 10.-11.07.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15bayog17

doi: 10.3205/15bayog17, urn:nbn:de:0183-15bayog173

Published: July 9, 2015

© 2015 Thederan.
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Einleitung: In dieser Studie wurden die Sehfähigkeit, augenärztliche Diagnosen und die augenfachärztliche Versorgungsstruktur in Altenwohnheimen in Unterfranken erhoben. Anhand der Ergebnisse sollen die ophthalmologische Betreuung von Bewohnern in stationären Einrichtungen, die Organisation des fachärztlichen Zugangs, sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit und Vernetzung aller an der Versorgung von älteren Menschen mit Sehbeeinträchtigungen beteiligter Berufsgruppen vor Ort etabliert werden.

Patienten und Methoden: In dieser prospektiven Querschnittsstudie wurden 203 Bewohnerinnen und Bewohneraus sechs stationären Pflegeeinrichtungen in Unterfranken sowohl orthoptisch, als auch augenärztlich untersucht. Anhand dieser Untersuchungen wurden die Daten bezogen auf die Diagnosen, ophthalmologische Versorgung und Versorgung mit Hilfsmitteln zur Rehabilitation ausgewertet.

Ergebnisse: Bei den Teilnehmern handelt es sich um 119 Frauen und 84 Männer zwischen 55 und 101 Jahre aus 6 verschiedenen Altenpflegeheimen.

Bei der Visuserhebung ergab sich unkorrigiert im Durchschnitt ein Visus von 0,8 ± 0,56 logMAR. Nach objektiver und subjektiver Refraktion ergab sich ein bestkorrigierter Visus von 0,54 ± 0,57. Der IOD (iCare Pro) lagzwischen 5,0 und 29,1 mmHg.

Bei der Untersuchung des vorderen Augenabschnitts ergab sich als häufigste Diagnosen Lidfehlstellungen, Katarakt, Keratokonjunktivitis sicca oder Augeninnendrucksteigerung.

Bei der funduskopischen Untersuchung ergab sich eine trockene AMD, eine frische CNV, epiretinale Gliose oder vaskuläre Veränderungen der Makula.

Schlussfolgerung: Anhand der Versorgungsstudie konnte gezeigt werden, dass die augenfachärtzliche Versorgung in Pflegeheimen nicht ausreichend gewährleistet wird. 37% der Teilnehmer unserer Studie gelten nach WHO-Richtlinien als sehbehindert. Bei etwa 20% der Bewohner liegen behandlungsbedürftige ophthalmologische Diagnosen vor. Es zeigt sich, dass ein weiterer Ausbau der interdisziplinären Zusammenarbeitan der Versorgung von älteren Menschen erfolgen muss.