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RPE-Regeneration durch Modulation des Zellzyklus in vitro und im Mausmodell
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Published: | July 9, 2015 |
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Die altersbedingte Maculadegeneration und andere degenerative Erkrankungen des retinalen Pigmentepithels führen zum Verlust von RPE-Zellen und somit zum irreversiblen Visusverlust. Das den RPE-Zellen innewohnende Potential zur Proliferation und somit Regeneration wurde bisher therapeutisch nicht genutzt. Wir versuchen, durch Gentransfer des Transkriptionsfaktors E2F2, einem Regulator des Zellzyklus, eine Regeneration der vorhandenen RPE-Zellen in situ anzuregen.
In vitro führte eine E2F2-Überexpression in Kontakt-inhibierten, nicht-proliferierenden ARPE19-Zellen zu einer Hochregulation der Proliferationsmarker Cyclin D1 und Ki67 sowie zu einer vermehrten Aufnahme von BrdU als Zeichen von DNA-Synthese. Hierbei fanden sich keine Zeichen von Epithelial-mesenchymaler Transition (EMT), insbesondere keine Hochregulation von Smooth-muscleActin, N-Cadherin, Collagen-IV oder Fibronectin.
In vivo wurde ein nicht-integrierender lentiviraler Vektor mit E2F2 zunächst in Wildtyp-Mäusen (C57BL/6) subretinal injiziert. Die 40-fache E2F2-Überexpression führte zur vermehrten BrdU-Aufnahme sowohl in jungen wie in alten Mäusen. Dies verursachte eine signifikante Zunahme der RPE-Zelldichte um 17 ± 12.5% gegenüber kontrollbehandelten und um 14 ± 6.8% gegenüber unbehandelten Mäusen.
Schließlich testeten wir das Konzept in einem Mausmodell mit induzierbaren RPE-Defekten (RPECreER/DTA). Auch hier führte E2F2 zur BrdU-Aufnahme und Erhöhung der RPE-Zelldichte um 33.5 ±20.3%, allerdings nur im Netzhaut-Zentrum, wo die RPE-Pathologie am deutlichsten ausgeprägt war. Die kaum betroffene Peripherie zeigte keine wesentliche Zunahme der Zelldichte.
Eine solche in-situ-Regeneration von RPE stellt eine mögliche Alternative zur RPE-Transplantation bei der Therapie degenerativer RPE-Erkrankungen dar.