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GMS Medizin — Bibliothek — Information.

Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB)

ISSN 1865-066X

Plagiate finden und vermeiden

Assessing and preventing plagiarism

Editorial Plagiate und Plagiatsvermeidung

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GMS Med Bibl Inf 2015;15(1-2):Doc01

doi: 10.3205/mbi000328, urn:nbn:de:0183-mbi0003282

Published: August 12, 2015

© 2015 Dollfuß et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Das vorliegende Heft der Zeitschrift GMS Medizin – Bibliothek – Information beschäftigt sich in erster Linie mit den Themen Plagiat und Plagiatprävention. Weiters gibt es einen Bericht aus der AGMB und Oliver Obst startet eine Veröffentlichungsreihe über mobile Bibliotheksanwendungen. Als Gasteditoren dieses Schwerpunktheftes fungieren Natascha Miljković und Helmut Dollfuß.

Schlüsselwörter: Plagiat, Plagiatprävention, AGMB, mobile Bibliotheksanwendung, Tablet-PC

Abstract

This issue of GMS Medizin – Bibliothek – Information puts a focus on plagiarism assessment and prevention. Furthermore you will find news from the AGMB and Oliver Obst is starting a series of publications on mobile library applications. Guest editors for this focus issue are Natascha Miljković and Helmut Dollfuß.

Keywords: plagiarism assessment, plagiarism prevention, AGMB, mobile library application, tablet computer


Editorial

Plagiate finden und Plagiate vermeiden, das ist, kurz zusammengefasst, die Doppelstrategie, die in dieser Ausgabe von GMS Medizin – Bibliothek – Information dargelegt werden soll, um einem altbekannten Sorgenkind entgegen zu treten. Die Verwendung von spezieller Plagiats-Prüfungssoftware auf Seite der Prüfer, aber auch auf Seite der Plagiierer, ist wohl nur ein weiterer logischer Schritt im EDV-Zeitalter. Neu hingegen sind aber die verstärkten Anstrengungen der Universitäten durch Aufklärung, vor allem aber durch professionelle Unterstützung der Studierenden beim Schreiben ihrer Abschlussarbeit, ebendiese nicht blindlings in die Plagiats-Abseitsfalle tappen zu lassen, denn, wie so vieles im Leben, ist auch Wissenschaft eine Übungssache, und üben sollte man oft und mit einem guten Trainer. Die Betreuer von Diplomarbeiten und Dissertationen haben hier und dort nicht mehr genügend Zeit, um ihre Schützlinge wirklich umfassend an die wissenschaftlichen Arbeitsmethoden heran zu führen. Diese Lücke füllen schon seit längerem vereinzelte, engagierte Bibliothekskurse, seit neuem aber auch universitätseigene Schreibzentren oder externe Schreibprofis mit akademischer Erfahrung. Es zahlt sich sicherlich aus, mit der Prävention schon vor Matura und Abitur, bei der vorwissenschaftliche Arbeit zu beginnen. Aus Schülern werden Studenten und aus diesen werden Wissenschaftler. Die Anzahl von Forschungsartikeln, die wegen wissenschaftlichem Fehlverhalten zurückgezogen wurden, ist leider im Steigen, obwohl im Vergleich zum gesamten weltweiten Publikationsaufkommen immer noch sehr gering. Es genügt aber auch eine kleine Karies um dem gesamten Körper zu schaden. Und wie bei der Mundhygiene gilt es auch hier, regelmäßig vorzubeugen, damit die Wissenschaft auch weiterhin mit gesundem Biss an neue Probleme herangehen kann.

Adam MARKUS und Ivan ORANSKY, von der Plattform „Retraction Watch“, präsentieren in „The plagiarism euphemism parade continues“ eine Reihe von Euphemismen für Plagiate, die aber zumeist auch nur eine Umschreibung von Copy&Paste sind (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2015-15/mbi000338).

Natascha MILJKOVIĆ informiert in ihrem Artikel „Mehr Schaden als Nutzen? Problematischer Einsatz von Textvergleichsprogrammen zur vermeintlichen Plagiatsvermeidung“ über die Einsatzmöglichkeiten und Tücken dieser Art von Software, deren Anwendung nur im Rahmen eines Gesamtkonzeptes zur Plagiatsvermeidung sinnvoll ist (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2015-15/mbi000337).

Helmut DOLLFUSS weist in der „Analyse zurückgezogener Publikationen in der bibliografischen Datenbank Web of Science von 2004 bis 2014“ auf die beachtliche Anzahl zurückgezogener Artikel hin. Er untersuchte die Zeitdauer zwischen Veröffentlichung und Zurücknahme und diskutiert Gründe für den Trend zur vermehrten Rücknahme von Publikationen (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2015-15/mbi000336).

Regine FENZL und Katrin MIGLAR berichten in ihrem Artikel „Plagiatsprävention als Herausforderung für die Schreibdidaktik. Ein Erfahrungsbericht aus dem Schreibzentrum der FHWien, der Fachhochschule der Wiener Wirtschaftskammer (WKW)“ aus der Schreibwerkstatt einer Fachhochschule (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2015-15/mbi000335).

Stefan BÖHM ist Curriculumsdirektor an der Medizinischen Universität Wien. Im Beitrag „Plagiate und Plagiatsvermeidung an der MedUni Wien: 11 Fragen an Curriculumsdirektor Stefan Böhm von Helmut Dollfuß“ geht es um die Organisation der Suche nach und über die Vorbeugung von Plagiaten an der MedUni Wien (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2015-15/mbi000334).

Nicole FÖGER erzählt als Geschäftsführerin über die Österreichische Agentur für Wissenschaftliche Integrität (OeAWI) im Artikel „Der österreichische Weg zur wissenschaftlichen Integrität“. Diese Institution ist eine zentrale Anlaufstelle für vermutete Plagiatsfälle und andere akademische Unredlichkeiten in Österreich, aber auch aktiv in der Förderung von „Good Scienctific Practice“ (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2015-15/mbi000333).

Natascha MILJKOVIĆ stellt in ihrem zweiten Beitrag „Why do we quote? The culture and history of quotation“ das Buch zum Thema Zitierungen von Ruth Finnegan vor. Damit schließt sie den Schwerpunkbereich dieses Heftes ab (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2015-15/mbi000332).

Oliver OBST startet in dieser Ausgabe eine Reihe von Publikationen, die sich mit mobilen Bibliotheksanwendungen beschäftigt. Den Beginn macht hier eine Studie über die Verwendung von Tablets und Smartphones bei Medizinstudenten (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2015-15/mbi000331).

Bruno BAUER stellte die „Medizinbibliothekarische Bibliografie 2014“ zusammen, in der sämtliche Beiträge aus GMS Medizin – Bibliothek – Information sowie einzelne medizinbibliothekarisch relevante Artikel aus anderen Zeitschriften erfasst sind (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2015-15/mbi000330).

Eike HENTSCHEL informiert in „Berichte aus der AGBM“ unter anderem über die geplante Jahrestagung 2015 in Basel und über weitere Tagungsorte der AGMB für die Jahre 2016 bis 2018 (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2015-15/mbi000329).

Die beiden Gasteditoren bedanken sich bei Bruno Bauer, dem Chefredakteur der Zeitschrift, für die Einladung zur Gestaltung dieser Schwerpunktausgabe. Wir hoffen, damit zur Sensibilisierung von Medizinbibliothekaren für dieses heikle Thema beizutragen.