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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2020

06.03. - 07.03.2020, Münster

Künstliche Intelligenz und digitale Gesundheitsanwendungen – Perspektiven für die HNO-Heilkunde?

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Friedrich Ihler - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde in Kooperation mit dem Deutschen Schwindel- und Gleichgewichtszentrum, Klinikum der Universität München, München, Deutschland

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Münster, 06.-07.03.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc32

doi: 10.3205/20wdhno32, urn:nbn:de:0183-20wdhno321

Veröffentlicht: 27. Februar 2020

© 2020 Ihler.
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Gliederung

Text

Durch den technologischen Fortschritt werden Daten nicht mehr nur elektronisch verarbeitet. Vielmehr durchdringt die Digitalisierung zunehmend alle Lebensbereiche und macht eine umfassende digitale Erfassung und Übermittlung von Daten möglich. Dies erlaubt in der Medizin neuartige digitale Dienste wie künstliche Intelligenz und digitale Gesundheitsanwendungen. Im Vortrag sollen aktuelle Entwicklungen und mögliche Auswirkungen für die Hals-Nasen-Ohrenheilkunde dargestellt werden.

Kennzeichnend für künstliche Intelligenz ist eine uneinheitliche Begriffsdefinition sowie eine Entwicklung des Feldes in mehrjährigen Zyklen von Euphorie und Enttäuschung. Viele Anwendungen finden sich schon unbemerkt im Alltag. Für Anwendungen in der Medizin müssen neue Formen von Verzerrungen bedacht und zum Schutz der Patienten vermieden werden. Es zeichnen sich erste medizinische Bereiche ab, wo eine Unterstützung der menschlichen Tätigkeit durch künstliche Intelligenz nutzbringend sein kann.

Auf den Vertriebsplattformen der amerikanischen Technologiekonzerne findet sich bereits eine fast unüberschaubare Vielzahl digitaler Gesundheitsanwendungen (medizinische Apps). Uneinheitliche Qualität und mangelnde Evidenz sind dabei charakteristisch. Die Verabschiedung des Digitale-Versorgung-Gesetzes (DVG) Ende 2019 hat unter anderem zum Ziel, digitale Gesundheitsanwendungen in die Regelversorgung zu überführen. Dabei müssen neue Lösungen für Qualitätssicherung und Evidenz gefunden werden, um durch digitale Gesundheitsanwendungen einen echten medizinischen Nutzen für Patienten zu erreichen.

Auch für die Zukunft ist es wichtig, dass die Interaktion zwischen Arzt und Patient den Kern der Krankenversorgung bildet. Technische Neuerungen haben großes Potential, dies zu verbessern oder zu vereinfachen. Eine Ersetzung der ärztlichen Tätigkeit durch Technik ist jedoch nicht abzusehen.