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Klinische Erfahrung in der Versorgung von Cochlear Implant Patienten mit OTE-Prozessoren
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Veröffentlicht: | 27. Februar 2020 |
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Einleitung: Seit einigen Jahren gibt es die Möglichkeit, statt des klassischen BTE (behind the ear)-Prozessors auch OTE (off the ear)-Prozessoren zu nutzen. Dies bietet insbesondere bei Patienten mit angeborenen Ohrmuschelfehlbildungen oder erworbenen Problemen im Bereich der Ohrmuschel, z.B. Radikalhöhlen, eine neue Möglichkeit der Versorgung. Unterschieden werden je nach Hersteller Prozessoren mit einem omnidirektionalen Mikrophon (Rondo®) oder zwei Richtmikrofonen (Kanso®). Um mögliche Vor- und Nachteile der Versorgung mit OTE-Prozessoren zu evaluieren und Patientengruppen zu indentifizieren, die besonders von einer Versorgung profitieren, wurde die vorliegende Studie durchgeführt.
Methoden: Seit September2016 wurden 80Patienten mit einem Durchschnittsalter von 39(11–81)Jahren im Rahmen einer Folge-Versorgung sowie weitere 22Patienten mit einem Durchschnittsalter von 59 (21–83) Jahren im Rahmen der Erstanpassung mit dem Kanso®-Prozessor versorgt. Freiburger Zahlen und Einsilber mit und ohne Störlärm sowie der OLSA wurden zur Vergleichsevaluation von BTE- und OTE-Prozessor ausgewertet. Zusätzlich wurden im Rahmen eines Fragebogens die Vor- und Nachteile der Prozessoren in unterschiedlichen Alltagssituationen (z.B. Telefon, Brillenträger, Sport, Musik, Kino etc.) abgefragt.
Ergebnisse: Im Vergleich zur Vorversorgung wiesen die meisten Patienten einen Benefit von 15–30% in Bezug auf das Hören, insbesondere auch im Störlärm, auf. Speziell ältere Patienten (Brillenträger, Pathologien an der Ohrmuschel etc.) profitierten wegen der unkomplizierteren Handhabung auch über den Hörgewinn hinaus von der OTE-Versorgung.
Diskussion: Es zeigten sich für die Patienten individuelle Vorteile durch die OTE-Versorgung. Eine Messung der elektrisch evozierten Potentiale (ECAP) über den Kanso®-Prozessor ist nur eingeschränkt möglich, weiterhin lässt sich der Prozessor nicht über Akkus aufladen und bietet noch keine optionale Hybridversorgung. Zusammenfassend handelt es sich um eine unkomplizierte Alternative zur individuellen Versorgung, insbesondere auch von älteren implantierten Patienten.