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DVT-Röntgen in der Routine einer HNO-Klinik
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Veröffentlicht: | 27. Februar 2020 |
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Einleitung: Die digitale Volumentomografie (DVT) ist ein modernes, 3-dimensionales Röntgenschnittbildverfahren mit geringerer Strahlenexposition gegenüber der Computertomografie. Im Rahmen einer prospektiv geführten Analyse wurden über 7 Monate das Patientengut bzgl. Indikation und Besonderheiten der Befunde analysiert.
Methoden: Über 7 Monate wurden die Daten der mittels DVT untersuchten Patienten prospektiv erhoben und bzgl. der Lokalisation (Ohr- oder Gesichtsschädel), der Indikation (präoperativ, postoperativ, Krankheitsausschluss, Cochlearimplant-Patient) sowie besonderer Erkrankungen ausgewertet. Alle Bildsätze wurden fachärztlich befundet. Als DVT Gerät diente ein 3D Accuitomo 170 der Firma Fa. Morita Europe, Dietzenbach/Germany. Das Aufnahmevolumen wurde individuell zwischen 60X60 und 170x100 mm eingestellt mit einer Voxelgröße von 80 µm.
Ergebnisse: Zwischen dem 1.1. und 31.7.2019 wurden insgesamt 176 Patienten (50,5% männlich, 49,5% weiblich, durchschn. Alter 48,3 Jahre) mittels DVT im Sitzen untersucht. 69 Untersuchungen (39,8%) betrafen das Felsenbein, 104 Untersuchungen (60,2%) die Nasennebenhöhlen. Bei 25 Patienten erfolgte das DVT im Rahmen der CI Diagnostik. Besondere Befunde betrafen die Diagnosen Glomustumor (2), Fremdkörper Auge/Gesicht (2), Tubenimplantat (1), Nasenbeinfraktur (3), Ohrfehlbildung (2) und invertiertes Papillom (2). Hauptdiagnosen waren Cholesteatom und chronische Sinusitis. Bei allen Untersuchungen gelang eine exakte dreidimensionale Darstellung der erkrankten Bereiche, sodass die Bilder zur Analyse der anatomischen Situation, zur Indikationsstellung, Bestimmung der Elektrodenlage postoperativ (n=14) und ebenso zur Visualisierung von Frakturen und Fremdkörpern hervorragend verwendet werden konnten. Auf eine zusätzliche CT Untersuchung konnte verzichtet werden.
Diskussion: Die DVT Diagnostik eignet sich hervorragend zur dreidimensionalen Röntgendiagnostik im Gesichts- und Ohrschädelbereich, insbesondere wenn am Klinikstandort kein CT vorhanden ist und eine Schnittbildtechnik in HNO-ärztlicher Hand erfolgen soll. Hervorzuheben ist die schnelle und strahlenreduzierte Technik mit einer exakten Darstellung der relevanten knöchernen Strukturen des Gesichtsschädels und des Felsenbeins. Auch die postoperative Bestimmung der intracochleären Elektrodenlage gelingt sehr präzise. Somit ist das klinikeigene DVT-Gerät in unseren Händen zu einem sehr wertvollen Tool der Diagnostik geworden.