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Cochlea Implantat-Revisionen – häufige Ursachen
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Veröffentlicht: | 27. Februar 2020 |
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Einleitung: In den vergangenen 10 Jahren wurden in Deutschland über 30.000 Patienten mit einem Cochlea Implantat (CI) versorgt – mit steigender Tendenz. Trotz geringer intra- und post-operativer Komplikationsraten und seltener Gerätdefekte erfolgen regelmäßig CI-Explantationen und -Wechsel, zu deren Ursachen bislang wenige Übersichtsdaten vorliegen.
Methoden: Zwischen 2014 und 2018 wurden in unserer Klinik 519 Patienten einseitig oder beidseitig mit einem CI versorgt (77,9% Erwachsene, 22,1% Kinder). Im selben Zeitraum wurden 27 Patienten – davon 8 alio loco – implantiert, explantiert und teils zweizeitig re-implantiert, und 28 CIs wurden einzeitig gewechselt. Analysiert wurden die Ursachen der Revisionsoperationen; einbezogen wurden nur vollständige CI-Revisionen ohne reine Magnetwechsel unabhängig vom Implantationsdatum.
Ergebnisse: Häufigste Ursache für eine CI-Explantation waren in 37,0% (n=10/27) der Fälle Infektionen im Bereich Implantatlagers unterschiedlicher Genese. Bei 8/10 dieser Patienten erfolgte eine zweizeitige Re-Implantation. 33,3% (n=9/27) der Patienten wünschten eine definitive Explantation bei chronischer Schmerzsymptomatik ohne eindeutig feststellbaren Implantatdefekt, und 25,9% (n=7/27) der Explantationen erfolgten bei dauerhaft fehlendem Hörgewinn der Patienten.
Implantatwechsel wurden bei 64,2% (n=18/28) der Patienten aufgrund von technischen Defekten vorgenommen. Die mittlere Dauer zwischen initialer Implantation und Wechsel bei Implantatdefekt lag bei 148,3 Monaten. Andere Ursachen für Implantatwechsel waren z.B. fehlende Kompatibilität der Implantate mit neueren Sprachprozessoren.
Diskussion: Unsere Daten zeigen, dass die Mehrzahl der CI-Explantationen im Rahmen eines ein- oder zweizeitigen Implantatwechsels erfolgt. Insbesondere aufgrund der großen zeitlichen Latenz von CI-Defekten nach Implantation und zunehmenden Implantationszahlen ist mit einer steigenden Anzahl an CI-Wechseln in den nächsten Jahren zu rechnen. Dies sollte sowohl bei der Beratung der Patienten als auch bei der initialen Implantation berücksichtigt werden.