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Aktueller Stellenwert der Saccus-Chirurgie bei Patienten mit M. Menière
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Veröffentlicht: | 27. Februar 2020 |
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Einleitung: Bei Patienten mit Morbus Menière und therapierefraktären Drehschwindel bieten sich verschiedene konservative und operative Behandlungsalternativen an. Bei Vorliegen eines noch nutzbaren Hörvermögens erfolgt entsprechend dem von uns angewandten Stufenplan nach Ausschöpfen der konservativen und medikamentösen Therapieformen eine Dekompression des Saccus endolymphaticus oder eine Saccotomie.
Methoden: In einer retrospektiven Aktenauswertung konnten 170 Menière-Patienten identifiziert werden, bei denen zwischen 2000 und 2018 im St. Elisabeth-Hospital Bochum ein chirurgischer Eingriff am Saccus endolymphaticus durchgeführt wurde. Mit Hilfe eines Patientenfragebogens wurden die Ergebnisse bezüglich Lebensqualität, Hörvermögen und die typischen Drehschwindelattacken, u.a. ausgewertet.
Ergebnisse: Nach Ersteingriff waren 72% und nach einer Revision 69% der Patienten über mindestens ein Jahr beschwerdefrei. Die Mehrheit der Patienten gab eine Reduzierung der Schwindelintensität sowie ebenfalls vereinzelt des Tinnitus an. Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied des prä- und postoperativen Hörvermögens.
Diskussion: Die Saccus-Chirurgie ist eine komplikationsarme Therapieoption für Patienten mit Morbus Menière, die nach Versagen der medikamentösen/konservativen Therapieversuche die Lebensqualität langfristig steigert und die Beeinträchtigung durch Drehschwindelattacken in vielen Fällen reduziert. Trotz eingehender Analyse unserer Patientenpopulation konnten keine prädiktiven Faktoren aufgedeckt werden, die das Ergebnis im Einzelfall genauer abschätzen lassen.