gms | German Medical Science

In den letzten Jahren haben Studien gezeigt, dass MS-Patienten (Multiple Sklerose) eine verminderte Nervenfaserschicht (RNFL) zeigen, auch ohne Optikusneuritis in der Vorgeschichte. Die Literatur und eigene Untersuchungen konnten zeigen, dass MS-Patienten eine verminderte RNFL und totales Makulavolumen (TMV) aufweisen, welche mit dem Schweregrad der Erkrankung korrelieren. Die Ausdünnung der RNFL wurde mit der Reduktion der weißen Gehirnsubstanz bei MS-Patienten positiv korreliert. Je fortgeschrittener das MS-Stadium, desto weniger weiße Gehirnsubstanz (BPF) und desto dünner war die temporale RNFL im OCT. Wir haben daher eine multi-disziplinäre Studie initiiert, um dies bei verschiedenen entzündlichen und degenerativen neurologischen Erkrankungen und mit verschiedenen Geräten zu evaluieren. Die nicht-invasive ophthalmologische Diagnostik der Netzhaut wie OCT, GdX und HRT wurden zur Untersuchung von neurologischen Patienten herangezogen: MS-Erkrankung, Neuromyelitis optica, M. Alzheimer, M. Parkinson, Ataxien, Vaskulitiden. Beim OCT werden Cirrus OCT (Zeiss) und das Spectralis OCT (Heidelberg) verwendet, das Spectralis OCT verfügt über eine spezielle Neurosoftware, die besonders das papillomakuläre Bündel analysieren kann. Eigene Untersuchungen zeigen auch im größeren Kollektiv bei MS-Patienten eine signifikante auffällige Reduktion der NFS, v.a. im temporal Quadranten. Bei M. Alzheimer scheint eine diffuse Reduktion der RNFL in allen Quadranten vorzuliegen. Das OCT scheint das sensitivste Gerät zur Detektion der reduzierten RNFL zu sein. Beim M. Parkinson zeigt bei eigenen Ergebnissen das OCT keine signifikante Änderung, aber der NFI im GdX ist signifikant vermindert. Die ophthalmologische Diagnostik, v.a.OCT, könnte sich als Biomarker, Prognosefaktor und Therapiemonitoring für verschiedene neurologische Erkrankungen erweisen. Unsere Studie soll helfen, diese Fragen zu beantworten.