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64. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

23. - 24.05.2014, Rostock/Warnemünde

Rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen am Hornhautendothel von Schweineaugen nach Dekontaminierung der Bulbi in PVP-Jodlösung mit verschiedenen Konzentrationen bei unterschiedlichen Tauchzeiten

Meeting Abstract

  • Uwe Wilhelm - St. Johannes Hospital Dortmund
  • L. Tietz - Hornhaut & Gewebebank Schwerin
  • R. Siehtmann - Universität Greifswald
  • M. Kohlhaas - St. Johannes Hospital Dortmund
  • M. Börgel - DGFG Hannover
  • T. Hammer - Halle/Saale

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 64. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. Rostock-Warnemünde, 23.-24.05.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14vnda66

doi: 10.3205/14vnda66, urn:nbn:de:0183-14vnda668

Veröffentlicht: 20. Mai 2014

© 2014 Wilhelm et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Dekontaminierung von humanen Spenderaugen vor der Hornhauttransplantation durch das Tauchen in PVP-Jodlösung ist eine etablierte Methode. Trotzdem kommt es immer wieder zu Transplantatverlusten durch Verkeimung in der Organkultur. Durch eine Verlängerung der Tauchzeit und eine Erhöhung der Jod-Konzentration ist die Verbesserung der Effektivität bei der Keimzahlverringerung denkbar, jedoch ergibt sich die Frage, ob es dadurch zur Schädigung des Hornhautendothels kommt. Anhand von rasterelektronenmikroskopischen Untersuchungen sollte das Hornhautentothel von Schweineaugen auf Veränderungen in Abhängigkeit von der Tauchzeit und der Jodkonzentration in der PVP-Jodlösung untersucht werden.

Methoden: Es wurden jeweils 10 Schweineaugen für 5, 10, 30 Minuten in 100% und 50%-konzentrierter PVP-Jodlösung gelagert, danach die zentrale Hornhaut austrepaniert und für die rasterelektronenmikroskopischen Untersuchung präpariert. Anhand eines Scores wurde das Endothel semiquantitativ beurteilt und die einzelnen Serien vergleichend gegenüber gestellt.

Ergebnisse: Bezogen auf die Nullserie (ohne Tauchen in PVP-Jodlösung) war das Hornhautendothel der Tauchserien über 5 Minuten bei 50% und 100% konzentrierter PVP-Jodlösung wenig beeinflusst. Nach 10 und 30 Minuten Tauchzeit bei 50% und 100% konzentrierter PVP-Jodlösung sind im Vergleich zur Nullserie deutlichere Schäden des Hornhautendothels zu verzeichnen.

Schlussfolgerung: Für Schweineaugen konnte anhand der rasterelektronenmikroskopischen Bilder gezeigt werden, dass eine Erhöhung der Konzentration in der PVP- Jodlösung bei gleichbleibender Tauchzeit keine Schädigung des Hornhautendothels bewirkt. Weitere Untersuchungen an zusätzlich mit hochvirulenten Erregern kontaminierten Bulbi sind notwendig, um den erhöhten Effekt bei der Dekontaminierung durch Verlängerung der Tauchzeit und durch die Erhöhung der Jodkonzentration im Tauchbad zu bestätigen.