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64. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

23. - 24.05.2014, Rostock/Warnemünde

Expression des IGF1-Rezeptors in den uvealen Melanomzellen mit Monosomie-3

Meeting Abstract

  • Aysegül Tura - Lübeck
  • J. Lüke - Lübeck
  • M. Reinsberg - Lübeck
  • M. Lüke - Lübeck
  • S. Grisanti - Lübeck

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 64. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. Rostock-Warnemünde, 23.-24.05.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14vnda63

doi: 10.3205/14vnda63, urn:nbn:de:0183-14vnda631

Veröffentlicht: 20. Mai 2014

© 2014 Tura et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Annähernd 50% der uvealen Melanom (UM)-Patienten entwickeln tödliche systemische Metastasen insbesondere in der Leber. Monosomie-3 und die erhöhte Expression des IGF1-Rezeptors in UM-Zellen gehören zu den wichtigsten prognostischen Faktoren, die einzeln mit einem verstärkten metastatischen Potential verbunden sind. In dieser Studie untersuchten wir die Expression des IGF1-Rezeptors zusammen mit dem Monosomie-3 Status der UM-Zellen. Zudem wurde das Wachstum der UM-Zellen in Kulturmedien mit unterschiedlicher IGF1 Konzentration analysiert.

Methoden: Ein Doppel-Immuno-FISH Verfahren wurde entwickelt, um die Expression des IGF1-Rezeptors zusammen mit der Kopienzahl von Chromosom-3 in den primären und zirkulierenden UM-Zellen von n=2 Patienten zu untersuchen. Die Kulturen der UM-Zellen wurden aus einem primären Tumor etabliert, der einen Anteil von 55% an Monosomie-3 positiven Zellen hatte. IGF1 in verschiedenen Kulturmedien wurde mittels Immunblot nachgewiesen. Kultivierte UM-Zellen wurden für 1-3 Tage mit dem Rho-kinase Inhibitor H-1152 inkubiert. Zellproliferation and Proteinexpression wurden mittels Immunzytochemie untersucht.

Ergebnisse: Die Expression des IGF1-Rezeptors wurde um 20% erhöht in den primären und zirkulierenden UM-Zellen mit Monosomie-3. IGF1 wurde wesentlich stärker in dem konditionierten Hepatozytenmedium (KHM) nachgewiesen. Die Inkubation der UM-Zellen in KHM förderte die Hochregulierung von Vimentin und dem Proliferationsmarker Ki-67 sowie die Aktivierung von RhoC und dessen Effektor Rho-kinase. Die Hemmung der Rho-kinase führte zu einer signifikanten Verminderung der Zellproliferation und Viabilität.

Schlussfolgerungen: Die erhöhte Expression des IGF1-Rezeptors und der damit verbundene Anstieg in Rho-kinase Aktivität könnten dem verstärkten metastatischen Potential der UM-Zellen mit Monosomie-3 zugrundeliegen, insbesondere nach der Stimulation mit dem Wachstumsfaktor IGF1, der hauptsächlich von Leberzellen freigesetzt wird.