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64. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

23. - 24.05.2014, Rostock/Warnemünde

Zur Nachsorge von okuloplastischen Operationen

Meeting Abstract

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  • Frank H.W. Tost - Greifswald

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 64. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. Rostock-Warnemünde, 23.-24.05.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14vnda57

doi: 10.3205/14vnda57, urn:nbn:de:0183-14vnda571

Veröffentlicht: 20. Mai 2014

© 2014 Tost.
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Gliederung

Text

In der okuloplastischen Chirurgie der Augenregion wird aus den zahlreichen operativen Verfahren in der Regel eine für den Patienten optimal erscheinende Vorgehensweise individuell ausgewählt. Unabhängig von den angewandten Grundprinzipien von Direktverschluss über Verschiebeplastik bis hin zum Vollhaut- oder Spalthauttransplantat können bei allen Operationsmethoden schwierige Situationen in der Nachsorge auftreten.

In der frühen postoperativen Phase drohen Infektion, Nachblutung, Wunddehiszenz oder gar Transplantatuntergang. Während der Spätphase können hypertrophe Narbenbildung oder Gewebeschrumpfung unter Umständen verbunden mit Lidfehlstellung und sekundärer Entzündungsreaktion Probleme bereiten. Wundheilungsstörungen durch Infektion und/oder Nahtdehiszenz treten sporadisch am ehesten bei Patienten mit Diabetes mellitus auf. Umfang der durchgeführten Operation und Ausmaß der Infektion bestimmen den Zeitpunkt der systemischen Antibiotikaapplikation. Vor einem erneuten Eingriff wird in der Regel der Ausgang der Sekundärheilung abzuwarten sein. Lokal kann der Entzündungsbereich antiseptisch und antibiotisch behandelt werden. Oberstes Therapieziel ist die Abtrocknung der Oberfläche sowie die Vermeidung von Manipulationen durch den Patienten. Massive postoperative Blutungen müssen ausgeräumt und lokalisierte Blutungsquellen verschlossen werden. Manifestieren sich bei Vollhaut- oder Spalthauttransplantaten Nekrosen sollte der Detritus belassen werden, weil sich darunter bereits frisches Epithel bildet. Der Einsatz von Paraffingaze verhindert das Verkleben des Transplantates mit dem sterilen Verbandsmaterial und vermeidet somit das Wiederabreißen des Transplantates vom Wundbett. Während in der Frühphase die Abtrocknung des Wundgrundes angestrebt wird, kann in der postoperativen Spätphase eine zu starke Abtrocknung der Transplantatoberfläche zu Schrumpfung, Verlust oder hypertropher Narbenbildung führen. Mit einer intensivierten Lokalbehandlung bspw. mit viermal täglichem Einmassieren von Hydrokortison 2,5% Augensalbe und der Anwendung der Wirkstoffe Polysiloxan, Silikondioxid lässt sich der Behandlungserfolg oft noch sichern. Die Pflege des Wundbereichs darf daher nicht zu früh abgeschlossen werden und der Narbenbereich bzw. der Transplantatbereich sollten längere Zeit angemessen feucht (d.h. nicht trocken oder durchweicht) und geschmeidig gehalten werden. Hierfür müssen die Behandler beim Patienten nötiges Verständnis und erforderliche Motivation rechtzeitig fördern.