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64. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

23. - 24.05.2014, Rostock/Warnemünde

Zwischen Rekonstruktion und Ästhetik – Wieviel Schönheitschirurgie braucht der Augenarzt?

Meeting Abstract

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  • Ulrich Schaudig - Hamburg

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 64. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. Rostock-Warnemünde, 23.-24.05.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14vnda56

doi: 10.3205/14vnda56, urn:nbn:de:0183-14vnda562

Veröffentlicht: 20. Mai 2014

© 2014 Schaudig.
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Gliederung

Text

Innerhalb der Ophthalmochirurgie ist die okuloplastische Chirurgie das Spezialgebiet mit den meisten Anknüpfungspunkten zu den Nachbardisziplinen. Die Zusammenarbeit mit MKG, HNO, Neurochirurgie, Dermatologie und plastischer Gesichtschirurgie ist immer dann gefragt, wenn es um komplexe Rekonstruktionen bei Tumorchirurgie oder nach Verletzungen und um große orbitale Eingriffe geht. Dies ist im Umfeld einer rein medizinischen Behandlung unkompliziert und die Notwendigkeit erwächst aus der Verpflichtung und dem Wunsch die beste Behandlung für den Patienten bereitzustellen.

Jenseits der medizinischen Indikation besteht aber das expandierende Gebiet der aesthetischen Chirurgie, auf dem sich zu den oben genannten Disziplinen noch all diejenigen gesellen, die sich nur um die Aesthetik kümmern. Die ästhetische Chirurgie liegt auf den ersten Blick am Rande des primären augenärztlichen Interesses, das auf die Funktion des Organs, nicht auf dessen äußerlichen Rahmen gerichtet ist. Der expandierende Markt der Schönheitschirurgie ist aber in hohem Maße innovativ und der rein rekonstruktiv arbeitende okuloplastische Chirurg muß grundlegende und neue Techniken der ästhetischen Chirurgie kennen – oder er kommt der oben genannten Verpflichtung nicht nach, stets die beste Lösung für die Probleme seiner Patienten zu suchen.

Das Referat versucht diese Problematik zu beleuchten und eine gewisse Hilfestellung für den Umgang mit der Schönheitschirurgie aus okuloplastischer Sicht zu geben: für die Augenheilkunde bleibt das oberste Ziel die Erhaltung oder Wiederherstellung der Funktion des Auges und für den okuloplastischen Chirurgen gilt demnach das Gebot, die Integrität der okulären Oberfläche und die Funktion der Lider zu erhalten. Er muß, soll und darf sich dazu aller Techniken der rekonstruktiven, aber auch der aesthetischen Chirurgie bedienen und muß sich dementsprechend fortbilden und mit den anderen Fachdiszplinen zusammenarbeiten. Jeder Augenarzt sollte über grundlegende Kenntnisse über die Möglichkeit und Grenzen der kosmetisch-ästhetischen Chirurgie verfügen.