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64. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

23. - 24.05.2014, Rostock/Warnemünde

Neue Optionen für die Glaukomdiagnostik

Meeting Abstract

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  • Fritz Dannheim - Seevetal

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 64. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. Rostock-Warnemünde, 23.-24.05.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14vnda50

doi: 10.3205/14vnda50, urn:nbn:de:0183-14vnda508

Veröffentlicht: 20. Mai 2014

© 2014 Dannheim.
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Gliederung

Text

Die Funktionsdiagnostik beim Glaukom lässt sich durch die Flimmer-Perimetrie ganz erheblich verfeinern. Ein Gutteil der Fälle mit wiederholt unauffälliger Weiß/Weiß-Perimetrie, also „prä-perimetrischem“ Glaukom, kann dadurch mit hoher Sicherheit als „früh-perimetrisch“ klassifiziert werden. Diese reproduzierbaren Veränderungen korrelieren gut mit morphometrischen Daten von der Papille und der retinalen Nervenfaserschicht. Für das Heidelberg Edge Perimeter mit seiner auf Frühveränderungen spezialisierten Flimmerstimulation fanden wir die bisher höchste Sensitivität unter den zeitlich modulierten Geräten. Es erfordert jedoch eine gründliche Einweisung und Gewöhnung. Die Übereinstimmung von Struktur und Funktion lässt sich in einem kombinierten Ausdruck mit HRT oder OCT darstellen. Für die morphometrische Glaukomdiagnostik weist das ganz neue Glaukom-Modul des Spectralis-OCTerhebliche Vorteile auf: Es lokalisiert automatisch die innere Öffnung der Bruch’schen Membran als entscheidende Struktur des Papillenrandes, bestimmt deren klinisch so relevante Fläche und verriegelt sie individuell mit der Makula. Darüber hinaus misst es den Querschnitt der Nervenfaserschicht bei der Passage um diese Grenze herum auf 24 Radien, definiert als kürzester Abstand zwischen der Öffnung der Bruch’schen Membran und der inneren Grenzmembran der Netzhaut. Dies führt zu zuverlässigen Ergebnissen, unabhängig von der Neigung, in der die Nervenfaserbündel flacher oder steil in die Papille einmünden. Ein Glaukomschaden ist an einer Verdünnung der Nervenfaserschicht erkennbar, zuweilen aber auch an der Einlagerung von Vakuolen in diesem Gewebe. Der standardisierte Ringscan mit 3 verschiedenen Radien lässt relevante Verdünnungen sicherer von Unregelmäßigkeiten unterscheiden. Schließlich kann die isolierte Ausmessung der makulären Ganglienzellschicht sehr frühe Glaukomschäden erfassen. An unterschiedlich stark betroffenen Fallbeispielen wird die Relevanz dieser neuen Optionen dargestellt.