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64. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

23. - 24.05.2014, Rostock/Warnemünde

Akzeptanzvergleich zweier intravitrealer Applikationsformen (30 gauge und 22 gauge) bei Patienten mit Makulaödem

Meeting Abstract

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  • Negin Pakravesh - Göttingen
  • N. Feltgen - Göttingen

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 64. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. Rostock-Warnemünde, 23.-24.05.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14vnda44

doi: 10.3205/14vnda44, urn:nbn:de:0183-14vnda449

Veröffentlicht: 20. Mai 2014

© 2014 Pakravesh et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die intravitreale Medikamenteninjektion erfolgt in der Regel mit 30 gauge Kanülen beim Einsatz von flüssigen Substanzen oder Gas, während der 22 gauge Applikator bei der Implantation von Dexamethason eingesetzt wird. Ziel der Studie war es, Patienteninformationen zur Akzeptanz und Verträglichkeit beider Applikationsformen zu vergleichen.

Methode: Monozentrische, zweiarmige, offene, prospektive Patientenbefragung vor und 3 Monate nach intravitrealer Injektion. Eingeschlossen wurden Patienten mit einem behandlungsbedürftigem Makulaödem, bei denen die Behandlung erstmals eingesetzt oder erst kürzlich begonnen wurde (max. bisher 2 Injektionen). Erfasst wurde neben dem prä- und postoperativen Visus auch die verwendete Substanz, die Anzahl der Injektionen sowie der augenärztlichen Kontrollen. Schmerzen vor und nach der Op (Skala 1-10) wurden ebenso erfragt wie intraoperative Schmerzen beim Spülen der Bindehaut mit einem Desinfektionsmittel und der Injektion selbst (Skala 1-10). Die Skalen waren jeweils so definiert, dass die größere Zahl eine deutlichere Ausprägung bedeutet. Die topische Anästhesie war standardisiert (5 Tropfen mit 5 min Abstand). Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Chi-Quadrat- bzw. Fishers exaktem Test (Binär) und dem Wilcoxon-Mann-Whitney Test (Scores).

Ergebnisse: 37 Patienten hatten eine 30 gauge Injektion (Gruppe I), davon hatten 16 Patienten die erste, 10 die zweite und 11 die dritte Injektion. 24 Patienten eine 22 gauge Implantation (Gruppe II), davon 21 die erste und 3 die zweite Injektion. Die mediane Anzahl der postoperativen Augenarztbesuche lag in Gruppe I bei 6 und in Gruppe II bei 3 in 3 Monaten (p=0,0011). Präoperative Schmerzen bestanden bei keinem Patienten. Die intraoperativen Schmerzen durch die Bindehautdesinfektion wurden unterschiedlich wahrgenommen und betrugen im Median 3,0 in Gruppe I und 0 in Gruppe II (p<0,0001), der mediane Injektionsschmerz betrug in beiden Gruppen 2 (p=0,2936). Postoperative Schmerzen wurden in Gruppe I mit 2 (Median) und in Gruppe II mit 3 (p=0,6652) angegeben. Alle Patienten aus Gruppe 1 und 22 Patienten (92%) aus Gruppe 2 gaben an, den Eingriff falls nötig wiederholen zu wollen (p=0,1508).

Schlussfolgerung: Beide Applikationsformen wurden gut toleriert und zeigten bezüglich der Schmerzhaftigkeit bei standardisierter topischer Anästhesie keine Unterschiede. Nach einer Dexamethasonimplantation stellten sich die Patienten seltener beim Augenarzt vor.