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Vergleich der Überaktivität des Harnblasendetrusors bei kompletter und inkompletter Querschnittslähmung
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Veröffentlicht: | 5. Juni 2018 |
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Einleitung: Die Diagnose einer motorischen Überaktivität des Detrusors wird bisher nur qualitativ im Rahmen der urodynamischen Untersuchung gestellt. Das Vorhandensein einer unwillkürlichen Detrusorkontraktion wird hierbei als Überaktivität bewertet. Eine quantitative Bewertung der Überaktivität existierte jedoch bisher nicht. Erstmalig wurde von Reitz et al. [1] eine Schweregradeinteilung der Detrusorüberaktivität im Rahmen des Eiswassertestes entwickelt. Diese Methodik wurde in der vorliegenden Untersuchung auf Patienten mit kompletter und inkompletter Querschnittlähmung angewendet.
Material und Methoden: Es wurden insgesamt 32 Eiswassertests von Patienten mit einer kompletten (9 Patienten) oder inkompletten (23 Patienten) Querschnittläsion anonymisiert ausgewertet. Unterschiede des maximalen Detrusordruckes, des Detrusorkoeffizienten sowie die Fläche unter der Kurve zwischen inkompletten und kompletten Querschnitt wurden mittels dem Mann-Whitney-U Test untersucht. Das Signifikanzniveau lag bei p < 0.05.
Ergebnisse: Der maximale Detrusordruck (82.5 vs. 56.1 cmH2O, p=0.021), die Fläche unter der Kurve (3084 vs. 2013 cmH20*s, p=0.043) sowie der Detrusorkoeffizient (0.88 vs. 0.62 cmH2O/s, p=0.024) waren bei kompletter Läsion signifikant höher als bei inkompletter Lähmung. Die Anzahl der Patienten in den Schweregradkategorien waren jeweils: Kategorie 1: inkomplett 4 (17.4%) vs. komplett 0, Kategorie 2: inkomplett 6 (26.1%) vs. komplett 1 (11.1%) vs. Kategorie 3: inkomplett 6 (26.1%) vs. komplett 1 (11.1%), Kategorie ≥4: inkomplett 7 (30.4%) vs. komplett 7 (77.8%).
Schlussfolgerung: Patienten mit kompletter Querschnittläsion haben eine signifikant stärkere Detrusorüberaktivität als inkomplett gelähmte Patienten. Limitierend ist die geringe Patientenanzahl pro Gruppe, diese ersten Daten müssen in einer größeren Patientenkohorte evaluiert werden.