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23. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 23)

04.-05.09.2015, Suhl

Signifikante Veränderungen der Flicker-Response der retinalen Sauerstoffsättigung bei altersbedingter Makuladegeneration

Meeting Abstract

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  • E. Donicova - Jena
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Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 23. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Suhl, 04.-05.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15sath23

doi: 10.3205/15sath23, urn:nbn:de:0183-15sath238

Veröffentlicht: 3. September 2015

© 2015 Donicova et al.
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Gliederung

Text

Ziel: Zu prüfen, wie sich die Sauerstoffsättigung in retinalen Gefäßen (SO2) unter Flicker-Licht-Stimulation bei Patienten mit altersbedingter Makuladegeneration (AMD) ändert, und ob Unterschiede bei verschiedenen Formen der AMD zu finden sind.

Methoden: Die arterielle und venöse SO2 wurde bei 63 Augen von 46 AMD-Patienten (Alter: 74±8.2) und bei 23 Augen von 23 Kontrollen (Alter: 73±7.4) vor und während einer Stimulation der neuronalen Aktivität mit Flicker-Licht gemessen. Durchgeführt wurde die Messung mit dem Oxymetriemodul des Retinal Vessel Analysers (Imedos UG) unter 90-sekündiger Flicker-Licht-Stimulation mit einer Frequenz von 12.5 Hz. Analysisiert wurden vier Stadien der AMD: feuchte, trockene, Narbe und geographische Atrophie, deren SO2 sowohl mit den Kontrollen als auch untereinander mit dem t-Test und dem gemischten linearen Modell verglichen wurden. Ein p-Wert < 0,05 wurde als statistisch signifikant eingeschätzt.

Resultate: Weder die arterielle SO2 (98.4±4.3% vs. 97.7±5.2%), die venöse SO2 (63.4±8.2% vs. 61.1±9.4%) noch die arterio-venöse SO2-Differenz (AVD, 35.0±6.2% vs. 36.6±7.4%) waren bei Patienten im Vergleich zu den Kontrollen signifikant unterschiedlich. Allerdings war die physiologsiche Abnahme der AVD unter Flicker-Stimulation um 4.9±3.5% bei AMD-Patienten signifikant erniedrigt (2.3±3.5%, p=0.003). Diese signifikante Veränderung der Flicker-Response wurde in allen AMD-Gruppen nachgewiesen: feuchte AMD: 2.5±3.8% (p=0.016), trockene AMD: 2.5±3.0% (p=0.029), Narbe: 1.9±2.2% (p=0.042) und geographische Atrophie: 0.4±5.4% (p=0,021). Unter den vier AMD-Gruppen selbst wurden keine signifikanten Unterschiede festgestellt.

Zusammenfassung: Die Änderung der AVD unter Flicker-Licht-Stimulation wiederspiegelt, wie gut die Autoregiolationsfähigkeit der Retina die Versorgung mit Sauerstoff und anderen Metaboliten der neuronalen Aktivität anpassen kann. Ihre Erniedrigung bei AMD könnte auf einen niedrigeren Sauerstoffverbrauch oder auf eine Störung der Autoregulation hinweisen. Da unter den AMD-Gruppen selbst keine signifikanten Unterschiede gefunden wurden, könnte dies darauf hindeuten, dass das Ausmaß der pathophysiologischen Beeinträchtigungen der Autoregulation bei verschiedenen AMD-Typen gleich bzw. ähnlich ist.