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22. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 22)

05.09. - 06.09.2014, Magdeburg

Neue Therapieoptionen für Erkrankungen des Hornhautendothels

Meeting Abstract

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  • F.E. Kruse - Erlangen

Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 22. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Magdeburg, 05.-06.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14sath33

doi: 10.3205/14sath33, urn:nbn:de:0183-14sath330

Veröffentlicht: 4. September 2014

© 2014 Kruse.
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Gliederung

Text

Derzeit entwickeln sich die Therapiemöglichkeiten von Hornhauterkrankungen, insbesondere die vonerkranktem Endothel sprunghaft weiter.Soermöglichen revolutionäre Entwicklungen im Bereich der lamellären Hornhautchirurgie neue,zukunftsweisende Behandlungsmöglichkeiten. Bei der Fuchs’schen Hornhaut-Dystrophie, die etwa 50% der Indikation für eine Keratoplastik ausmacht, kanneine Transplantation der Descemet’schen Membran (DMEK), bei der nur noch die isolierte Descemet’sche Membran transplantiert wird, mit großem Erfolg durchgeführt werden. An der Universitäts-Augenklinik Erlangen mit mehr 460 DMEK-Keratoplastikenpro Jahr hat sich diese Methode der Hornhauttransplantation mittlerweile als Standardmethode für Patienten mit Fuchs’scher Hornhaut-Endothel-Dystrophie etabliert.Die wissenschaftliche Auswertung von 1.200 Patienten, bei denen an unserer Klinik in den vergangenen vier Jahren eine DMEK-Hornhauttransplantation durchgeführt wurde, bestätigte eine schnelle und dauerhafte Wiederherstellung der Sehschärfe. Im Vergleich zur herkömmlichen, alle Gewebeschichten durchgreifenden Operation, erleiden Patienten nach dem DMEK-Verfahren, bei dem nur die erkrankte Zellschicht transplantiert wird, seltener (kleiner als 1%) Abstoßungsreaktionen. Über 95% der Patienten erreichten nach der DMEK-Transplantation eine Sehstärke von über 50%, mehr als die Hälfte sogar 80%. Möglich wurde dies durch die von uns entwickelte Erlanger Implantationstechnik mit einem speziellen Shooter (ENDOJET) mit individueller Anpassung der Transplantatgröße sowie einer speziellen Ausfaltungstechnik. Durch die Weiterentwicklung der Erlanger Implantationstechnik mit einem speziell für die Erlanger Augenklinik hergestellten Implantationsinstrument kann hier nun eine völlig standardisierte Operation angeboten werden. Neben der lamellären Keratoplastik sind Limbusstammzellrekonstruktionen mit okulären und nicht-okulären Zellen sowie die Vernetzungstherapie beim Keratokonus ebenfalls neue Behandlungsmöglichkeiten von Hornhauterkrankungen, die in diesem Referat vorgestellt werden.

Informationsmaterial einschließlich Sonderdrucke und Aufklärungsbroschüren für Patienten ist auf der Website der Universitäts-Augenklinik Erlangen http://www.augenklinik.uk-erlangen.de/ erhältlich.