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Kreuzstichnaht – Warum?
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Veröffentlicht: | 4. September 2014 |
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Das Hornhauttransplantat sollte bei einer perforierenden Keratoplastik so eingesetzt sein, dass der Wundspalt wasserdicht geschlossen ist, und die Hornhautoberfläche möglichst bald nach der Transplantation näherungsweise sphärisch gewölbt ist. Einzelfäden adaptieren den Wundspalt nur im Bereich der Naht optimal. Damit direkt neben der Naht kein Leck entsteht, muss jeder Faden stärker angezogen werden mit der unerwünschten Folge von Irregularitäten der Hornhautoberfläche. Außerdem gelingt es nicht, die Fäden gleichmäßig zu spannen. Dadurch werden die Irregularitäten im Hornhautprofil verstärkt. Der Hornhautschnitt wird wulstartig vorgewölbt und bildet für die aus der Limbusregion einwandernden Empfänger eigenen Epithelzellen ein Hindernis mit der Folge von Epithelisierungsstörungen im Transplantat, die nicht selten zur Hurrikan-Keratitis führen. Fortlaufende Nähte adaptieren die Wundränder gleichmäßiger als Einzelnähte. Bei der Kreuzstichnaht gibt es die geringsten postoperativen Probleme, da die bei der radiären Nahttechnik häufigen Fadenlockerungen fast völlig fehlen und außerdem die zweite Naht als Sicherheitsnaht fungiert.