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Vorhersagbarkeit einer positiven Temporalarterien-Biopsie bei Patienten mit Verdacht auf Riesenzellarteriitis
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Veröffentlicht: | 28. November 2018 |
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Fragestellung: Bei Patienten mit klinischem Verdacht auf das Vorliegen einer Riesenzellarteriitis wurde der Einfluss von okulären Symptomen, typischen Allgemeinsymptomen, Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG), C-reaktivem Protein (CRP) und Ergebnis der Temporalarterien-Sonografie (TAS) auf die Vorhersagbarkeit einer positiven Temporalarterien-Biopsie (TAB) untersucht.
Methoden: Retrospektiv wurden die Daten von 68 Patienten, die sich bei klinischem Verdacht auf Riesenzellarteriitis einer TAB unterzogen, ausgewertet. Die Datenanalyse schloss fünf Parameter ein: okuläre Symptome, typische Allgemeinsymptome, BSG, CRP und TAS. Mittels Kontingenztabelle wurde jeder Parameter einzeln bezüglich der Vorhersagbarkeit einer positiven TAB analysiert. Unter Berücksichtigung aller 5 Parameter und der 3 stärksten erfolgte dann die Auswertung mittels Diskriminanzanalyse bezüglich der Vorhersagbarkeit einer positiven TAB.
Ergebnisse: Ein positives Biopsie-Ergebnis zeigte sich bei 37 der 68 Patienten (=54,4%). Bei 31 von 68 Patienten (=45,6%) war die TAB negativ. Eine positive TAB war signifikant assoziiert mit einer positiven TAS bei 15 von 15 Patienten (p=0,0001), einer erhöhten BSG bei 37 von 53 Patienten (p=0,0001), einer CRP-Erhöhung bei 35 von 56 Patienten (p=0,004) und mit dem Vorliegen von typischen Allgemeinsymptomen bei 27 von 40 Patienten (p=0,01). Eine positive TAB war nicht signifikant assoziiert mit dem Vorliegen typischer okulärer Symptome (25 von 46 Patienten; p=0,988). Die Kombination der Parameter positive TAS, erhöhte BSG und erhöhtes CRP sagt eine positive TAB bei 97,3% aller Patienten voraus.
Schlussfolgerung: In der vorliegenden Studie zeigten 54,4% aller Patienten mit Verdacht auf Riesenzellarteriitis eine positive TAB. Die Vorhersagerate für eine positive TAB war bei gleichzeitigem Vorliegen von BSG- und CRP-Erhöhung sowie positiver TAS am höchsten. Es kann angenommen werden, dass für diese Patienten die TAB verzichtbar ist.