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Update: Trockenes Auge
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Veröffentlicht: | 25. November 2016 |
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In der Pathogenese des trockenen Auges begünstigen entzündliche Faktoren und eine Hyperosmolarität in unterschiedlichem Ausmaß die Instabilität des Tränenfilms. Die am häufigsten vorliegende hyperevaporative Form geht mit einer Meibomdrüsen-Dysfunktion einher, die anhand spezifischer Zeichen an der Spaltlampe erkannt und quantifiziert werden kann. Weitere basale Untersuchungen umfassen das Messen der Break-up-time, Vitalfärbungen, den Schirmertest und die Beurteilung von Lidschluss und Lidschlagfrequenz. Bei der Anamnese sollte auf rheumatologische, dermatologische und neoplastische Erkrankungen sowie auf mögliche Hinweise für das Vorliegen eines Sjögren-Syndroms geachtet werden. Therapeutisch steht das Erkennen und Beseitigen auslösender Faktoren an erster Stelle. Einer Meibomdrüsen-Dysfunktion wird mit konsequenter Lidrandhygiene entgegengewirkt. Aus der breiten Palette an Tränenersatzpräparaten sollten je nach vorliegender Form geeignete Wirkstoffgruppen ausgewählt werden, die systematisch durch den Patienten auf ihre Wirksamkeit getestet werden. Bei häufiger Applikation ist konservierungsmittelfreien Präparaten der Vorzug zu geben. Eine ganze Reihe von Tränenersatzpräparaten ist bei Vorliegen bestimmter Indikationen verordnungsfähig. Je nach Schweregrad können weitere Maßnahmen wie antientzündliche Therapie, Punctum Plugs, Wärmebrillen, Sklerallinsen oder autologe Serumtropfen zum Einsatz kommen.