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Literatur-Review: Wirt-Pathogen-Interaktion bei invasiven Mykosen
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Veröffentlicht: | 20. April 2016 |
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Die Untersuchung der Pathogenese von invasiven Mykosen und der Interaktion der Erreger mit dem menschlichen Immunsystem bildet eine wichtige Grundlage für die Etablierung neuer diagnostischer und therapeutischer Verfahren. Mein Vortrag beleuchtet daher wesentliche Publikationen des letzten Jahres zur Wirt-Pathogen-Interaktion bei Aspergillosen, Mucormykosen und Candidosen.
Dabei werden hochrangig publizierte Arbeiten zu einzelnen Aspekten aus dem Kaleidoskop der Immunzellen vorgestellt, u. a. zur Interaktion von neutrophilen Granulozyten mit Candida und Aspergillus oder zur T-Zell-Immunität bei Mucormykosen. Neben den Klassikern der innaten und adaptiven Immunität wurde kürzlich allerdings auch die Relevanz neuer Zelltypen wie den plasmazytoiden dendritischen Zellen oder den myeloiden Suppressorzellen bei der Abwehr von Pilzerregern und der Modulierung der Immunreaktion gezeigt. Auch die Aktivierung von Thrombozyten durch fungale Zellwandstrukturen soll thematisiert werden. Im Zusammenhang mit dem zuletzt multipel publizierten und diskutierten Konzept der „Trained Immunity“ des innaten Immunsystems wird darauf eingegangen, wie Kommensalen die Wirt-Antwort gegen pathogene Erreger beeinflussen können. Auf der Pilzseite werden einige neue Aspekte der Zellwandbiologie wie die Interferenz von Melanin mit Phagozytose-Prozessen adressiert.
Der Vortrag setzt einen Schwerpunkt auf europäische Arbeiten und vor allem Arbeiten mit Beteiligung von Wissenschaftlern aus dem deutschsprachigen Raum, u. a. mit systembiologischen Publikationen aus dem FungiNet-Konsortium (TR 124), das sich schwerpunktmäßig mit der Modellierung von Netzwerken der Pilz-Mensch-Interaktion bei Aspergillosen und Candidosen befasst.