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Frühjahrstagung der Sektion Antimykotische Chemotherapie 2016

Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (PEG e. V.)

22. - 23.04.2016, Bonn

Neue Testmethoden für die Diagnose von invasiven Pilzinfektionen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Birgit Willinger - Klinische Abteilung für Klinische Mikrobiologie, Klinisches Institut für Labormedizin, Med. Universität Wien, Wien, Österreich

Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e.V. (PEG). Frühjahrstagung der Sektion Antimykotische Chemotherapie 2016. Bonn, 22.-23.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16sac01

doi: 10.3205/16sac01, urn:nbn:de:0183-16sac018

Veröffentlicht: 20. April 2016

© 2016 Willinger.
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Gliederung

Text

Unspezifische Symptome und eine Vielzahl an Erregern stellen eine große Herausforderung in der frühzeitigen Diagnostik invasiver Mykosen dar. Ein gesicherter Pilznachweis mit einer einzigen Methode ist bis dato nicht möglich. Es ist daher notwendig unterschiedliche Labormethoden mit klinischen Symptomen und bildgebenden Verfahren zu kombinieren. Neue Methoden, die zuverlässig, einfach, rasch und frühzeitig eine Diagnose ermöglichen sind mehr als erwünscht.

Besondere Hoffnungen setzt man auf molekularbiologische Nachweismethoden, da diese rasch und bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Infektion Ergebnisse bringen können. Diese Techniken sind zwar vielfach noch nicht standardisiert, aber dennoch eine wesentliche Hilfe in der modernen Pilzdiagnostik. Ihre klinische Nützlichkeit wird vielfach noch evaluiert. PCR-Assays wurden entwickelt, um invasive Mykosen genus- oder speziesspezifisch nachzuweisen. Eine Methode mit sehr guter Sensitivität und Spezifizität ist die Real-Time PCR. Hier gibt es Assays für den Nachweis von Candida und Aspergillus. Durch den Einsatz spezifischer Sonden können so gleichzeitig verschiedene Candida-Arten und verschiedene Aspergillus-Arten nachgewiesen und unterschieden werden. Bei noch nicht näher definiertem Verdacht kann die panfungale PCR als Untersuchungsmethode herangezogen. Diese Methode erlaubt es, neben Candida und Aspergillus auch andere Pilzarten wie Kryptokokken, Fusarium spp. und Zygomyzeten zu detektieren und zu identifizieren. Da das PCR Produkt aber anschließend noch sequenziert werden muss, dauert die Methode länger und ist auf Grund ihrer breiten Fächerung weniger sensitiv als spezifische PCR-Assays.

Neu entwickelt wurde eine Kombination von PCR und Elektrospray-Ionisierungs-Massenspektrometrie (Firma Abbot, Iridica®). Damit kann eine Vielzahl von Bakterien, Viren, und Pilzen in einem Testansatz nachgewiesen werden. Erst vor kurzem wurde der „T2 Magnetic Resonance Assay“ zum Nachweis von Candidämien auf den Markt gebracht. Hierbei handelt es sich um einen nanodiagnostischen Ansatz, bei dem eine Identifizierung von Candida bis auf Speziesebene direkt aus Blut ohne vorherige Anzucht möglich ist. Dieser soll im Vergleich zu herkömmlichen Blutkulturen wesentlich sensitiver sein und rascher Ergebnisse liefern. Diese Methode sowie andere neue Testmethoden werden vorgestellt und auf ihre Routinetauglichkeit hin analysiert.