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Differenzialdiagnosen periokulärer Tumore bei Kindern und Jugendlichen
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Veröffentlicht: | 28. Januar 2022 |
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Hintergrund: Die klinische Diagnose periokulärer Tumore bei Kindern und Jugendlichen kann eine Herausforderung sein. Für das weitere therapeutische Vorgehen ist es hilfreich, die wichtigsten Differenzialdiagnosen zu kennen.
Methoden: Klinisches und histologisches Bild verschiedener Lidtumore sowie deren Besonderheiten werden vorgestellt.
Ergebnisse: Der häufigste Tumor im Kinder- und Jugendalter ist das Chalazion. Es zeigt oft eine Spontanremission. In der Folge eines Chalzions kann ein pyogenes Granulom auftreten, welches auf Grund der fehlenden Epithelbedeckung spontan bluten kann. Ein anderer relativ häufiger kindlicher Lidtumor ist das Molluscum contagiosum, das möglichst frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt werden sollte, damit keine Hornhautvaskularisation als Folge einer Viruspartikel-induzierten Keratokonjunktivitis entsteht. Differenzialdiagnosen des Molluscum contagiosum stellen der subkutane kalzifizierende Knoten und das Xanthogranulom dar. Weitere, seltenere Läsionen umfassen u.a. das Pilomatrixom, die Langerhanszell-Histiozytose, Hämangiome und andere vaskuläre Malformationen. Ein sehr seltener, aber maligner Tumor ist das Rhabdomyosarkom.
Schlussfolgerung: Tumore bei Kindern und Jugendlichen sind zumeist gutartig. Neben häufigen Diagnosen wie dem Chalazion können verschiedene andere, mitunter auch maligne Läsionen auftreten. Eine histologische Untersuchung des exzidierten Gewebes ist daher obligat. Die Kenntnis des histologischen Bildes kann bei der präoperativen klinischen Einordnung sehr hilfreich sein.