Artikel
Morphologische Hornhautveränderungen nach Crosslinking bei Keratokonus
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 29. Januar 2015 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Der Keratokonus ist eine zumeist beidseitig auftretende Hornhauterkrankung, die mit einer Verdünnung der Hornhaut sowie einem irregulären Astigmatismus einhergeht. Bei nachgewiesener Progression (und ausreichend dicker Hornhaut) kann eine Hornhautvernetzung mit Riboflavin und UVA-Strahlung (Crosslinking, CXL) zur Stabilisierung durchgeführt werden. Das Verfahren ist bei Beachtung gängiger Protokolle komplikationsarm.
Methoden: Sechs Hornhauttransplantate mit visusrelevanter Hornhauttrübung nach CXL wurden histologisch untersucht. Die erhobenen Befunde wurden publizierten in vivo-Untersuchungen von Hornhäuten nach CXL gegenübergestellt.
Ergebnisse: Nach CXL bei Keratokonus werden transiente pathophysiologische Veränderungen der Hornhautmorphologie z.B. ein transienter Keratozytenverlust beobachtet. Hiervon können persistierende Veränderungen i. S. von Komplikationen abgegrenzt werden: So zeigte sich bei den histologisch untersuchten Hornhäuten nach CXL ein persistierender Keratozytenverlust bei morphologisch regelrecht wirkendem Endothel. In Fallberichten mit persistierendem Endothelzellverlust nach CXL zeigte sich in allen Fällen eine inflammatorische Komponente unterschiedlichen Ausmaßes, während eine präoperative Hornhautdicke von >400 µm eingehalten worden war.
Schlussfolgerung: In seltenen Fällen tritt ein persistierender Keratozytenverlust nach CXL auf. Die Einflussfaktoren sind bei geringen Fallzahlen bislang unklar. Ein persistierender Endothelzellverlust nach CXL scheint mit einer inflammatorischen Reaktion vergesellschaftet zu sein.