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Die Relevanz von konjunktivalen und intraokularen Spender-Abstrichen für die mikrobiologische Beurteilung von organkultivierten Hornhauttransplantaten
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Veröffentlicht: | 29. Januar 2015 |
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Hintergrund: In dieser Studie untersuchten wir den prädiktiven Wert von konjunktivalen (co) und intraokularen (io) Spender-Abstrichen für die Kontaminationsraten von organkultivierten Hornhauttransplantaten.
Methoden: Abstriche wurden von den Konjunktiven von 431 Spender-Augen, nach Desinfektion mit 2 ml 5% PVP-I Lösung, und ebenso aus den Vorderkammern nach Trepanation entnommen und bei 22.5±2.5°C und 32.5±2.5°C in Thioglykolat-Medium für 14 Tage inkubiert. Für positive Abstriche wurde eine Keimdifferenzierung und Antibiotikaresistenzbestimmung durchgeführt.
Ergebnisse: Konjunktivale Proben waren in 19.3% bei 22.5°C und in 28.8% bei 32.5°C positiv. Intraokulare Abstriche wiesen Keimwachstum in 32.2% bei 22.5°C und in 45.8% bei 32.5°C nach. Probenursprung und -Inkubationstemperatur zeigten eine signifikante Korrelation zur Positivrate (p<0.001). Die Detektion bei 32.5°C gelang signifikant früher als bei 22.5°C (Differenz: 23.21±3.18h; <0.0001). Das mittlere Zeitintervall bis zur Detektion eines Keimwachstums war nicht signifikant unterschiedlich für die beiden Entnahmorte (Differenz co vs. io: 0.10±3.24h;p=0.98). Das Tod-Entnahme Intervall (28.22±16.77h) zeigte keinen Einfluss auf die Frequenz von positiven Befunden (p=0.85). Intraokular und konjunktival nachgewiesene Spezies stimmten in 12% überein. In 89.78% aller Medien mit Keimwachstum konnte dieser spezifiziert werden. Während der Zeit der Datenerhebung kam es zu 3 Kontaminationen von kultivierten Hornhäuten, wobei die gefundenen Keime in keinem Fall mit den Abstrichbefunden übereinstimmten.
Schlussfolgerung: Spenderhornhäute weisen hohe mikrobiologische Kontaminationsraten auf. Die Ursache für die hohe Anzahl von positiven Befunden bei den intraokularen Abstrichen ist unklar. Die Keimdetektion gelingt schneller bei 32.5°C als bei 22.5°C. Die Kontaminationen von kultiuvierten Hornhäuten standen in keinem Zusammenhang zu den Abstrichbefunden, weshalb diese nicht zu Verwerfungen von wertvollem Gewebe führen sollten.