Artikel
Seröse Pigmentepithelabhebungen als prognostisch spezifische Manifestation der exsudativen AMD
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 29. Januar 2015 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Okkulte CNV und RAP-Läsionen können mit serösen Pigmentepithelabhebungen (PE-Abhebungen) assoziiert sein. Diese zeigen klinisch einen spezifischen Verlauf unter der Anti-VEGF-Therapie. Dies sollte bei der individuellen Anpassung dieser Therapie berücksichtigt werden.
Methoden: Der Verlauf unter einer Anti-VEGF-Therapie (mindestens 2 Jahre Follow-up) bei 60 serösen PE-Abhebungen (44 mit okkulter CNV, 16 mit RAP-Läsionen) wurde prospektiv dokumentiert und ausgewertet. Neben dem Visus (logMAR) wurden fluoreszenzangiographische (RPE-Einrisse) und SD-OCT Parameter (Höhe der PE-Abhebung, sub- und intraretinale Flüssigkeit) analysiert. Ferner wurden die Komplikationen (Häufigkeit von RPE-Einrissen) und die Länge der Therapie (Anzahl der Injektionen innerhalb 2 Jahren bis 9 Behandlungen oder 10 und mehr Behandlungen) von serösen PE-Abhebungen mit anderen Manifestationen der exsudativen AMD verglichen.
Ergebnisse: Morphologisch zeigte sich eine rasche Regression der retinalen Veränderungen, während die Höhe der serösen PE-Abhebung sich nur langsam und selten komplett zeigte. Der Visus stieg im Mittel deshalb langsamer an und erreichte nicht die bei CNV bekannten Anstiege. RPE-Einrisse waren erneut bei ca 12% zu beobachten und seröse PE-Abhebungen waren signifikant häufiger in der Gruppe mit vielen Behandlungen zu finden.
Schlussfolgerungen: Für die prognostische Beratung der Patienten kann zusammenfassend festgestellt werden, dass seröse PE-Abhebungen assoziiert mit okkulten CNV oder RAP-Läsionen funktionell und morphologisch weniger ausgeprägt auf die Anti-VEGF-Therapie antworten. Zudem besteht bei ihnen das spezifische Risiko für RPE-Einrisse und die Therapie im Vergleich zu anderen AMD-Manifestationen muss mit einer längeren und Jahre dauernden Therapie gerechnet werden.