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176. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

31.01. - 01.02.2014, Krefeld

Therapie der idiopathischen Chorioretinopathia centralis serosa mit Eplerenon

Meeting Abstract

  • Wiebke Dralle - Bonn
  • M. Schröder - Bonn
  • P. Charbel Issa - Bonn
  • F. G. Holz - Bonn

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 176. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Krefeld, 31.01.-01.02.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14rwa28

doi: 10.3205/14rwa28, urn:nbn:de:0183-14rwa280

Veröffentlicht: 29. Januar 2014

© 2014 Dralle et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Rezente Daten weisen darauf hin, dass im Rahmen der idiopathischen Chorioretinopathia centralis serosa (ICCS) eine Überaktivierung von Mineralocorticoid-Rezeptoren der Choroidea auftreten und die pharmakologische Blockade dieser Rezeptoren therapeutisch wirksam sein kann [1], [2]. Wir untersuchten morphologische und funktionelle Effekte von Eplerenon (Inspra®), einem Mineralocorticoid-Rezeptor-Antagonisten, bei Patienten mit chronischer ICCS.

Methoden: Insgesamt wurden 17 Patienten (14 m, 3 w) mit chronischer ICCS (Anamnesedauer 58 ± 104 Monate) off-label mit Eplerenon Tabletten behandelt: für eine Woche 25mg/d, danach 50mg/d. Unmittelbar vor Therapiebeginn und anschließend über einen Zeitraum von 7–14 Wochen (10 ± 2 Wochen) der bestkorrigierte Visus (BCVA) bestimmt und serielle SD-OCT-Aufnahmen mit Volumenscans über den hinteren Augenpol (Spectralis SD-OCT, Heidelberg Engineering) durchgeführt. Primärer Endpunkt war jeweils die Änderung des bestkorrigierten Visus (BCVA), der zentralen Makuladicke (CMT) und der Höhe der subretinalen Flüssigkeit (SRF). Unter Therapie wurden regelmäßig Kaliumspiegel-Kontrollen durchgeführt.

Ergebnisse: Insgesamt zeigte sich unter Therapie mit Eplerenon eine abnehmende zentrale Makuladicke (308 ± 134 µm bei Indikationsstellung, 265 ± 86 µm bei Kontrolle nach 10 Wochen) und ebenfalls abnehmende subretinale Flüssigkeit (149 ± 119 µm bei Indikationsstellung, 103 ± 71 µm bei Kontrolle nach 10 Wochen). Dabei zeigte sich bei 2 Augen eine nahezu vollständige Resorption der subretinalen Flüssigkeit. Die Änderung des bestkorrigierten Visus zeigte im Verlauf im Durchschnitt eine geringfügige Verbesserung (von 0,58 ± 0,36 auf 0,60 ± 0,38 nach 5 und 0,54 ± 0,33 nach 10 Wochen). Bei 2 Patienten wurde eine Visusbesserung um ≥2 Zeilen beobachtet. Eine vorangegangene Therapie mittels PDT oder intravitrealer anti-VEGF-Therapie bei 6 von 17 Patienten hatte keinen Einfluss auf den Therapieeffekt.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Therapie mit Eplerenon eine Therapiealternative bei Patienten mit chronischer ICCS darstellen kann. Weitere Untersuchungen bei einer größeren Patientenzahl und mit längerer Beobachtungsdauer sind erforderlich, um prädiktive Merkmale zu ermitteln, die bei der zukünftigen Patientenselektion hilfreich sein können.


Literatur

1.
Zhao M, Célérier I, Bousquet E, Jeanny JC, Jonet L, Savoldelli M, Offret O, Curan A, Farman N, Jaisser F, Behar-Cohen F. Mineralocorticoid receptor is involved in rat and human ocular chorioretinopathy. J Clin Invest. 2012 Jul 2;122(7):2672-9. DOI: 10.1172/JCI61427 Externer Link
2.
Bousquet E, Beydoun T, Zhao M, Hassan L, Offret O, Behar-Cohen F. Mineralocorticoid receptor antagonism in the treatment of chronic central serous chorioretinopathy: a pilot study. Retina. 2013 Nov-Dec;33(10):2096-102. DOI: 10.1097/IAE.0b013e318297a07a Externer Link