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Stellenwert der apparativen Papillenbeurteilung bei Patienten mit Glaukom bei Uveitis
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Veröffentlicht: | 29. Januar 2014 |
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Hintergrund: Sowohl ein Glaukom als auch ein Papillenödem finden sich oft bei Patienten mit einer Uveitis. Diese Arbeit untersucht die apparative Beurteilung des Sehnervenkopfes bei Uveitis und Papillenödem.
Methoden: Prospektive Untersuchung von 59 Uveitis-Patienten. Durchgeführt wurden Gesichtsfelduntersuchungen (Humphrey 30/2), Heidelberg Retina Tomographie (HRT) und spektrale optische Kohärenztomographie (OCT). Diese Parameter wurden mit dem Augeninnendruck (IOD) und einem in der Fluoreszein Angiographie (FA) festgestellten Papillenödem korreliert.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 95 Augen von 59 Patienten eingeschlossen. Das Durchschnittsalter lag bei 41,1 ± 18,2 Jahren. Vorherrschende Uveitislokalisation war eine anteriore Uveitis (40,6%), gefolgt von einer intermediären (38,5%), posterioren (11,5%) und einer Panuveitis (9,4%). 41 (42,7%) Augen hatten einen erhöhten IOD und 42 (43,7%) zeigten ein Papillenödem. Die funduskopisch geschätzte CDR, die Randsaumfläche, das Randsaumvolumen, die retinale Nervenfaserschichtdicke (RNFL)-Dicke im HRT und die RNFL- Dicke im OCT waren signifikant unterschiedlich bei Patienten mit oder ohne erhöhten IOD. Gleiches galt für den Mean Defect (MD) und die Pattern Standard Deviation (PSD) in der Gesichtsfelduntersuchung. Ein Papillenödem vergrößerte signifikant die Randsaumfläche (p = 0,0004) und das Randsaumvolumen (p=0,0004). Ein Papillenödem beeinflusste die Messung der RNFL-Dicke gemessen mit dem HRT nicht, während im OCT die RNFL-Dicke erhöht war (p=0,0008). Beim Vergleich von Augen ohne erhöhten Augeninnendruck und ohne Papillenödem mit Patienten mit erhöhtem Augeninnendruck und Ödem zeigten keine der objektiven apparativen Methoden oder die Gesichtsfeldparameter einen signifikanten Unterschied.
Schlussfolgerung: Ein Papillenödem bei Patienten mit Uveitis beeinflusst maßgeblich die Bestimmung von etablierten objektiven Glaukomparametern. Das Papillenödem kann die Erkennung von glaukomatösen Schäden erschweren und verzögern. Daher bleibt bei diesen Patienten die IOD Messung das verlässlichste Kriterium, um eine antiglaukomatöse Therapie zu beginnen und zu monitorieren.