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Dauereffekt der Anderson-Operation bei nystagmusbedingter Kopfzwangshaltung
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Veröffentlicht: | 31. Oktober 2018 |
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Zielsetzung: Zur Korrektur Nystagmus bedingter Kopfschiefhaltungen ist die 4-Muskel-Chirurgie nach Kestenbaum etabliert. Die 2-Muskel-Rücklagerung nach dem Anderson-Prinzip ist weniger invasiv und weniger verbreitet, lieferte jedoch gute Kurzzeitergebnisse. Wir berichten über die langfristige Wirkung hochdosierter Anderson-Operationen.
Material und Methoden: Seit September 2013 erhielten in unserer Klinik 40 Orthotrope mit idiopathischem oder mit sensorischem Defekt assoziiertem Nystagmus eine hochdosierte Anderson-Operation. Von 24 Patienten liegen Langzeitergebnisse vor. Alter, OP-Strecke, Visus, Schielwinkel, Binokularfunktionen, prä- und 3-6 sowie ≥8 Monate postoperative KZH unter maximaler Visusforderung in der Ferne wurden ausgewertet.
Ergebnisse: Median und Streuung (min-max): Alter 8 Jahre (4-44), Kopfdrehung präoperativ 35° (20-40), 4 (3-6) Monate nach seitengleicher Rücklagerung der Agonisten 13 mm (10-16) Kopfdrehung 10° (-3-20), mit Erfolgsraten (F ≤10° bzw. ≤15°) von 79% bzw. 92%. Nach 14 (8-43) Monaten betrug die restliche Kopfdrehung 15° (0-20) bei Erfolgsraten von 43% bzw. 71%. Eine restliche Drehung >15° wiesen 5 der 8 Patienten mit <13 mm Rücklagerung auf und nur 1 von 16 Patienten mit der daraufhin adaptierten Standarddosis ≥13 mm, die Erfolgsraten von 54% bzw. 92% lieferte. Diese Drehung wurde in der Regel erst bei Prüfung auf dem maximal möglichen Visusniveau eingenommen. Die Restmotilität in Zugrichtung der operierten Muskeln war mit 30° (25-40) befriedigend. Eine zusätzliche Kopfhebung oder -neigung, der Visus und das Binokularsehen wurden durch die Operation nicht beeinflusst.
Schlussfolgerung: Die hochdosierte Anderson-Operation mit Rücklagerungen von ≥13 mm bewirkt eine deutliche Reduktion der nystagmusbedingten Kopfdrehung. Sie ist weniger invasiv als die Kestenbaum-Operation. Eine Verstärkung ist bei Bedarf gut möglich.