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88. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte

07.11.2015, Mainz

„Überlassen Sie das Sehen anderen!“ – Paravisuelle Kognitionssysteme für selbstfahrende Automobile

Meeting Abstract

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  • Klaus Bengler - Lehrstuhl für Ergonomie, Technische Universität München

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte. 88. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte. Mainz, 06.-07.11.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15rma47

doi: 10.3205/15rma47, urn:nbn:de:0183-15rma472

Veröffentlicht: 6. November 2015

© 2015 Bengler.
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Gliederung

Text

Intelligente Fahrzeuge im Stadtverkehr der Zukunft.

Head-up-Display in der Windschutzscheibe, vernetzte Simulationswelten, das taktische Verhalten von Radfahrern und grüne Welle für Lkw: Diese und weitere Technologien präsentiert die Technische Universität München (TUM) bei der Abschlussveranstaltung des Forschungsverbundes „UR:BAN“ am 8. Oktober auf der Messe in Düsseldorf.

Immer mehr Menschen zieht es in die Städte, gleichzeitig steigt auch das Bedürfnis, immer mobil sein zu können. Das Verbundprojekt „UR:BAN“ arbeitet an Möglichkeiten, den Verkehr in der Stadt sicherer und effizienter zu gestalten. Dabei befassen sich die 31 Partner aus Industrie und Forschung drei Hauptthemen: Kognitive Assistenz, Vernetztes Verkehrssystem und Mensch im Verkehr.

Mensch und Maschine: Kommunikation ist alles

„Die Fahrerassistenzsysteme sollen den Menschen vor allem unterstützen ohne von der Hauptaufgabe Fahren abzulenken“, erklärt Prof. Klaus Bengler vom Lehrstuhl für Ergonomie und Leiter der Projektsäule „Mensch im Verkehr“. Ziel im Projekt UR:BAN sei es, dass der Fahrer weiterhin aktiv am Verkehrsgeschehen beteiligt ist. Erkennen diese Systeme aber, dass eine Kollision bald unvermeidlich ist und der Fahrer nicht reagiert, greift es ein, zum Beispiel mit einer Notbremsung. „Es ist eine der größten Aufgaben innerhalb des Forschungsprojektes, diesen Zeitpunkt richtig zu treffen.“

Das Teilprojekt „Mensch-Maschine Interaktion“ beschäftigt sich daher mit der Darstellung der Informationen. Am Lehrstuhl für Ergonomie arbeiten die Wissenschaftler an einem Head-up-Display in der Windschutzscheibe. Die Information wird in die Scheibe eingespiegelt und schwebt damit sozusagen vor dem Fahrzeug. „Das hat viele Vorteile“, erklärt Bengler. „Der Fahrer muss seinen Blick nicht von der Straße abwenden und kann trotzdem die Informationen wahrnehmen.“ Die Darstellungen müssen übersichtlich angeordnet sein. Ergänzt werden sollen diese optischen Hinweise noch mit haptischen Informationen, die durch ein aktives Gaspedal oder Lenkrad gegeben werden können. „Der Fahrer spürt, dass das Gaspedal verzögert und kann auf dem Display sehen, warum.“

Um sinnvolle Warnhinweise zu geben, erkennen die Programme die Absichten des Fahrers und auch die anderer Verkehrsteilnehmer und adaptieren darauf. Diese Daten können durch Beobachtungen oder Simulationen gesammelt werden.