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88. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte

07.11.2015, Mainz

Neue ex-vivo Modelle zur Testung von Glaskörperersatz

Meeting Abstract

  • Martina Ebner - Knappschafts-Augenklinik Sulzbach
  • S. Mariacher - Knappschafts-Augenklinik Sulzbach
  • P. Szurman - Knappschafts-Augenklinik Sulzbach; Universitäts-Augenklinik Tübingen
  • K. Januschowski - Knappschafts-Augenklinik Sulzbach; Universitäts-Augenklinik Tübingen

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte. 88. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte. Mainz, 06.-07.11.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15rma46

doi: 10.3205/15rma46, urn:nbn:de:0183-15rma460

Veröffentlicht: 6. November 2015

© 2015 Ebner et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Nach pars plana Vitrektomie mit anschließender Eingabe verschiedener Endotamponaden kann es, je nach favorisierter Tamponade, zu einem postinterventionellen Anstieg des Augeninnendruckes kommen. Verschiedene bisherige Ansätze basieren auf physikalischen wie auch tierexperimentellen Modellen. Sphärische physikalische Modelle vernachlässigen dabei die Physiologie des Trabekelmaschenwerkes und Tierversuche sind mit entsprechenden ethischen sowie aufwandsintensiven Einbußen behaftet.

Methodik: Nach Durchführung einer pars plana Vitrektomie (ppV) an zuvor enuklierten Schweineaugen erfolgte eine Endotamponade mit Silikonöl (1000 mPas, 2000 mPas, 5000 mPas) und Balanced Salt Solution (BSS) als Kontrollgruppe. Die Augen wurden mit einer speziellen Nährlösung über 24 Stunden mit einer konstante Flussrate perfundiert und die dabei entstandenen Druckwerte aufgezeichnet. Anschließend erfolgte eine histologische Aufarbeitung des Trabekelmaschenwerks zur Evaluierung eines möglichen Zellunterganges, als Ausdruck einer Funktionalität des vorgelegten Modells.

Ergebnisse: Die TUNEL Färbung ergab einen Zelluntergang von im Mittel 3,78% im Bereich des Trabekelmaschenwerks (SD ± 1,46) nach Silikonöltamponade und 5,10% in der Kontrollgruppe nach BBS Tamponade (SD ± 2,18). Verläufe der Augeninnendruckmessungen zeigten bei der Silikonöl 1000 mPas Tamponade höchste Augeninnendruckwerte 21 Stunden nach Instillation um 24,76 mmHg (± 3,19 mmHg). Silikonöl 2000 mPas und 5000 mPas Endotamponaden zeigten höchste Augeninnendruckwerte 15 Stunden nach Instillation, mit Werten um 19,25 mmHg (± 4,38 mmHg) für Silikonöl 2000 mPas und 21,27 mmHg (± 8,39 mmHg) für Silikonöl 5000 mPas. BSS Endotamponaden zeigten eine Druckspitze von gemittelt 21,61 mmHg (± 13,03 mmHg) ebenfalls 15 Stunden nach ppV.

Schlussfolgerung: Die histologische Aufarbeitung zeigte eine geringe Zelluntergangsrate im Bereich des Trabekelmaschenwerks, was für eine Praktikabilität des ex-vivo porcinen Modells spricht. Auch die aufgezeichneten Augeninnendruckwerte zeigen sich kongruent mit denen der humanen in-vivo Testung. Das vorgestellte Modell liefert somit eine gute Voraussetzungen für eine zukünftige ex-vivo Testung von Glaskörpertamponaden.