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360°-Trabekulotomie nach unzureichender Drucksenkung durch Kanaloplastik
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Veröffentlicht: | 6. November 2015 |
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Hintergrund: Ziel der Studie war es, den zusätzlichen drucksenkenden Effekt einer 360°-Trabekulotomie nach vorheriger erfolgreicher Kanaloplastik mit unzureichender Drucksenkung zu analysieren.
Methodik: In diese retrospektive Studie wurden insgesamt 118 Augen eingeschlossen, bei denen von 2011 bis 2014 eine 360°-Trabekulotomie nach Kanaloplastik durchgeführt werden musste, weil sich der Augeninnendruck nicht ausreichend reguliert zeigte. Die Untersuchung erfolgte nach 3 Monaten und 1 Jahr. Primäres Zielkriterium war die mittlere Drucksenkung nach 1 Jahr. Sekundäres Zielkriterium war die mittlere Senkung der Zahl der augendrucksenkenden Wirkstoffe nach 1 Jahr.
Ergebnisse: Bisher haben 99 Augen das Nachuntersuchungsprotokoll abgeschlossen, bei denen durch eine erfolgreiche Kanaloplastik keine langfristige zufriedenstellende Drucksenkung erreicht werden konnte. 3 Monate nach der zusätzlich durchgeführten 360°-Trabekulotomie zeigte der durchschnittliche intraokulare Druck (IOD) eine Reduktion um 8.84 mmHg (38.38 %) von präoperativ 23.03 mmHg auf 14.19 mmHg. Gleichzeitig sank die Zahl der verabreichten drucksenkenden Medikamente um 1.5 (55.5 %) von 2.7 auf 1.2 Wirkstoffe. Nach einem Jahr betrug die durchschnittliche IOD-Senkung 9.7 mmHg (42.14 %) auf 13.33 mmHg. Die Zahl der drucksenkenden Wirkstoffe sank um 1.16 (43.09%) auf 1.53 Wirkstoffe. Die Anzahl der Augen, die postoperativ vollständig ohne zusätzliche drucksenkende Therapie auskamen, betrug nach 12 Monaten 25 (25.3%).
Schlussfolgerung: Die 360°-Trabekulotomie stellt eine einfache, minimalinvasive Möglichkeit dar, den Druck bei geringem Risikoprofil nach einer Kanaloplastik weiter zu senken, wenn bisher keine ausreichende Drucksenkung stattgefunden hat.