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Ungewöhnliche Fälle von perforierender Keratoplastik
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Veröffentlicht: | 30. Oktober 2013 |
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Hintergrund: Seit einigen Jahren wird die perforierende Technik der Keratoplastik zunehmend von endothelial oder stromal lamellierenden Verfahren abgelößt. Bei bestimmten präoperativen Situationen – z.B. perforiertes Hornhautulkus, ausgeprägte stromale Trübungen – ist weiterhin die perforierende Keratoplastik (PKP) indiziert.
Patienten und Operationsmethode: Es werden 4 Fälle von PKP bei ausgeprägten stromalen Pathologien vorgestellt. Bei einem 25 jährigen Patienten mit Akanthamöbenkeratitis ohne Kontaktlinsen-Anamnese war zunächst eine Amnion-Transplantation bei epithelialer Heilungsstörung erforderlich. Nach Stabilisierung des Befundes erfolgte die PKP mit Kryokoagulation. Bei einer 72-jährigen Patientin war 2 Wochen nach unkomplizierter Phakoemulsifikation mit IOL-Implantation eine PKP a chaud mit Amnion-Transplantation erforderlich bei ausgeprägtem Hornhautinfiltrat mit Descemetozele. Bei einem 60-jährigen Patienten mit perforiertem Hornhautulkus erfolgte eine Triple-Procedure a chaud mit Amnion-Transplantation.Bei einem weiteren Patienten erfolgte eine Triple-Procedure, nachdem im 12. Lebensjahr ein Hornhautulkus mit großem Bindehaut-Schwenklappen bis über das Zentrum versorgt wurde.
Ergebnisse: Der Nachbeobachtungszeitraum lag bei den Patienten zwischen 4 Wochen und 3 Jahren. Alle Augen zeigten in diesem Zeitraum eine Visusverbesserung. Visusrelevante Transplantattrübungen traten nicht auf. Bei einem Patienten (Akanthamöbenkeratitis) mit passagerer Epithelheilungsstörung wurden Eigenserum-Augentropfen verordnet, bei einem Patienten (Bindehautschwenklappen) konnte eine beginnende Vaskularisation durch Avastin-Augentropfen stabilisiert werden.
Schlussfolgerung: Die vorgestellten Fälle zeigen, dass auch bei komplizierter Ausgangssituation durch geeignete Wahl des Operationsverfahrens (Transplantatdurchmesser, Nahttechnik, ggf. Kombination/Vorbehandlung mit Amnion-Transplantation) befriedigende Ergebnisse erzielt werden können. Regelmäßige Nachkontrollen auch durch den Operateur mit ggf. gezielter Therapieanpassung sind notwendig.