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83. Versammlung der Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte

Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte

06.11.2010, Ludwigshafen

Präparation des Transplantates für Descemet-Membran Endothelkeratoplastik (DMEK) – erste Marburger Ergebnisse

Meeting Abstract

  • K. Droutsas - Marburg, Deutschland; Netherlands Institute for Innovative Ocular Surgery (NIIOS), Rotterdam, Niederlande
  • J. Lie - Netherlands Institute for Innovative Ocular Surgery (NIIOS), Rotterdam, Niederlande
  • F. Schröder - Marburg, Deutschland
  • S. Kramer - Marburg, Deutschland
  • N. Kicova - Marburg, Deutschland
  • W. Sekundo - Marburg, Deutschland

Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte. 83. Versammlung der Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte. Ludwigshafen, 06.-06.11.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10rma44

doi: 10.3205/10rma44, urn:nbn:de:0183-10rma443

Veröffentlicht: 4. November 2010

© 2010 Droutsas et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Anzahl der Endothelkeratoplastiken in Form von DS(A)EK nimmt zu. Häufig wird jedoch nur eine geringe Sehschärfe erreicht. Dies ist u.a. auf die Interface-Vernarbung und auf die Stromadicke des DSEK-Transplantates zurückzuführen. Die DMEK ist ein neues Verfahren, eingeführt vom NIIOS, das einen sehr guten Visus unmittelbar postoperativ erlaubt. Dabei werden die isolierte Spender-Descemet-Membran samt Endothel transplantiert. Aufgrund der geringen Dicke des Transplantates kann die Präparation eine Herausforderung darstellen. Ziel des Vortages ist die Videodemonstration der Präparation eines DMEK-Transplantates nach der Technik des NIIOS.

Methoden: Die ersten 4 Präparationen erfolgten im Rahmen einer vorderen lamellären Keratoplastik. Nach erfolgreicher Darstellung der Descemet-Mambran (DM) des Patienten, wurden unter sterilen Bedingungen DM samt Endothel der Spenderhornhaut mit folgender Technik isoliert:

Das Korneoskleralscheibchen wird mit der Endothelseite nach oben auf einen Hornhauthalter gelegt, und das Endothel mit Trypan Blau 0,06% angefärbt. Mit einem Hokeymesser wird die DM über eine Zirkumferenz von 180 Grad von der Schwalbelinie ausgehend radiär nach zentral abgelöst und anschließend mit einer Fadenpinzette abgehoben, bis die halbe DM vom Stroma separiert ist. Nach Zurücklegen der DM auf das Stroma wird mit dem gewünschten Durchmesser (8,5–9,5 mm) trepaniert. Die peripheren Anteile der DM werden entfernt und die zentrale DM wird mit einer Fadenpinzette abgezogen. Dabei rollt sich die dünne DM mit der Endothelseite nach außen zusammen. Die „Descemet-Rolle“ kann anschließend sofort transplantiert, oder in Organkultur bis zum Eingriff aufbewahrt.

Ergebnisse: Alle 4 Präparationen waren mit minimaler Berührung der DMEK-Rolle möglich. Eine Zerstörung des Transplantates durch Reißen der DM während des Abziehens ist nicht eingetreten.

Schlussfolgerungen: Die NIIOS-Technik der DMEK-Präparation ist im Rahmen einer vorderen lamellären Keratoplastik durchführbar. Dieses Vorgehen könnte die Tranplantat-Ausbeute erhöhen, da mit einem (Voll-)Transplantat zwei Operationen, nämlich eine vordere und eine hintere lamelläre Keratoplastik, diese in Form einer DMEK möglich wären.