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83. Versammlung der Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte

Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte

06.11.2010, Ludwigshafen

Expression des RAGE-Rezeptorsystems und seiner Liganden bei der Fuchs'schen Hornhautdystrophie

Meeting Abstract

  • S. Hoffmann - Universitätsaugenklinik Homburg/Saar, Deutschland
  • H.S. Walter - Universitätsaugenklinik Homburg/Saar, Deutschland
  • A. Hasenfuß - Institut für Pathologie, Universität des Saarlandes, Homburg/Saar, Deutschland
  • B. Seitz - Universitätsaugenklinik Homburg/Saar, Deutschland

Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte. 83. Versammlung der Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte. Ludwigshafen, 06.-06.11.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10rma41

doi: 10.3205/10rma41, urn:nbn:de:0183-10rma412

Veröffentlicht: 4. November 2010

© 2010 Hoffmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Fuchs'sche Hornhautdystrophie (FECD) ist eine Erkrankung welche durch den pathologischen und progressiven Verlust von Hornhautendothelzellen (CEC) gekennzeichnet ist. Bisher besteht nur wenig Verständnis für die Pathophysiologie dieser Erkrankung. Oxidativer Stress sowie inflammatorische Mechanismen scheinen bedeutsam für den Erkrankungsprozess zu sein. Der Rezeptor für „advanced glycation end products“ (RAGE) ist in der Pathophysiologie vieler entzündlicher und degenerativer Prozesse beteiligt. Die Interaktion von glykolysierten Endprodukten- weiteren RAGE-Liganden- mit dem RAGE-Rezeptor bewirkt die Induktion von oxidativem Stress und nachfolgend Apoptose der Endothelzelle. Aus diesem Grunde könnten auch der RAGE-Rezeptor sowie seine Liganden S100B sowie HMGB-1 von Wichtigkeit in der Pathophysiologie der Fuchs'schen Hornhautdystrophie sein.

Methoden: Kryokonservierte Hornhäute von 6 Patienten mit Fuchs'scher Hornhautdystrophie wurden zum immunohistochemischen Nachweis des RAGE-Rezeptors sowie seiner Liganden S100B und HMGB-1 verwendet. Von diesen Patienten wurden 10 µM dicke Schnitte für die immunohistochemische Färbung verwendet. Nach Inaktivierung der endogenen Peroxidase in den Schnitten, wurden die Schnitte nachfolgend mit 2% Albumin in einem Phosphatpuffer geblockt um unspezifische Bindungsreaktionen zu verhindern. Nach dieser Blockierungsreaktion wurden die Schnitte mit dem spezifischen Antikörper (RAGE, S100B, HMGB-1) über Nacht bei 4OC inkubiert. Nach dieser Inkubationsperiode wurden die Schnitte mit einem geeigneten biotinylierten sekundären Antikörper (Verdünnung 1:200) inkubiert. Anschließend wurden die Schnitte mit einer Avidin-konjugierten Peroxidase (Vector Laboratories) inkubiert. In Folge wurde die Peroxidase-Aktivität mit einer Peroxidase-Substrat-Lösung entwickelt.

Ergebnisse: Alle Schnitte wiesen eine starke Expression des RAGE-Rezeptors auf. Keine Expression des RAGE-Liganden S100B wurde gefunden. Im Gegensatz dazu wurde der Wachstumsfaktor HMGB-1 im Hornhautstroma nachgewiesen.

Schlussfolgerung: Der RAGE-Rezeptor und seine Liganden scheinen für den Erkrankungsprozess der Fuchs'schen Hornhautdystrophie von Bedeutung zu sein. Weitere Zellkulturstudien mit Hornhautendothelzellen und Epithelzellen sind von Wichtigkeit um die funktionellen Effekte dieses Rezeptorensystems zu untersuchen.