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Nachweis von SARS-CoV-2-RNA in Retina und Nervus Optikus von verstorbenen COVID-19-Patienten
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Veröffentlicht: | 24. Juni 2021 |
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Hintergrund: Die Ribonukleinsäure (RNA) des neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) konnte in humanen Retinabiopsien nachgewiesen werden. Daraufhin wurden in dieser konsekutiven Fallserie Retina(RB)- und Nervus-Optikus(NOB)-Biopsien von Verstorbenen mit nachgewiesener Coronavirus-Erkrankung (COVID-19) untersucht. Evaluiert wurden virale RNA-Last, mögliche Virusreplikation und Infektiösität.
Patienten und Methoden: Es wurden 14 Augen von 14 verstorbenen COVID-19-Patienten bei der Autopsie enukleiert. Die RB und NOB wurden mittels Reverse-Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR), Viruskultivierung und Immunhistochemie untersucht. Die SARS-CoV-2-Viruslast in diesen Biopsien wurde verglichen mit den jeweiligen Rachenabstrichen, Glaskörper- und Blutproben.
Ergebnisse: SARS-CoV-2-RNA konnte in 7/14 RB und in 10/13 NOB nachgewiesen werden. Die Kultivierung des Virus, sowie der Spike-Proteinnachweis mittels Immunhistochemie waren nicht möglich. Subgenomische RNA (sgRNA) war jedoch nachweisbar in 40% der RB und 60% der NOB.
Schlussfolgerung: SARS-CoV-2-RNA ist in RB und NOB von verstorbenen COVID-19-Patienten nachweisbar. Der Nachweis von sgRNA könnte auf eine SARS-CoV-2-Infektion des Gewebes hinweisen, da aber die Viruskultivierung und der Proteinnachweis fehlschlugen, scheint eine aktive Infektion unwahrscheinlich.