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Triage von Notfallpatienten mit plötzlicher Visusverschlechterung
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Veröffentlicht: | 24. Juni 2021 |
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Hintergrund: Der akute nicht-arteriitische Zentralarterienverschluss (ZAV) besitzt eine sehr typische Anamnese. Das Ziel dieser Arbeit war es zu eruieren, wie gut eine Triage von Notfallpatienten mit plötzlicher Visusverschlechterung zur Identifizierung von Patienten mit einem ZAV durch festgelegte Fragen möglich ist.
Methoden: Im Rahmen einer prospektiven, bizentrischen Studie wurde an 103 Patienten ein Fragebogen zur Identifikation von ZAV-Patienten analysiert. Als mögliche Differentialdiagnosen dienten Arterienastverschlüsse (n=11), Glaskörperblutungen (n=12), retinale Venenverschlüsse (n=14), anteriore ischämische Optikusneuropathien (n=10), Makulablutungen (n=8) und Netzhautablösungen (n=18). Es wurden nur ZAV-Patienten in die Studie inkludiert, die den Visusabfall mit beidseits geöffneten Augen bemerkt hatten und einen Visus unter 0,05 aufwiesen.
Ergebnisse: 73% (20/30) bzw. 97% (29/30) der Patienten mit einem ZAV und nur 3% (2/73), bzw. 33% (24/73) der Differentialdiagnosen, beantworteten alle 3 bzw. mindestens 2 Fragen richtig. Insbesondere die Frage nach einer dauerhaften Verdunklung auf dem betroffenen Auge trug zu der sehr guten Differenzierung bei (ZAV-Patienten: 76%; Patienten mit Differentialdiagnosen: 6%).
Schlussfolgerungen: Eine Identifizierung von ZAV-Patienten ist mittels drei standardisierter Fragen sehr gut möglich. Bei der Angabe einer plötzlichen Visusverschlechterung sollte eine Triage bereits durch das ärztliche Assistenzpersonal vorgenommen werden um bei ZAV-Patienten das potentielle Lysezeitfenster (<4.5 Stunden seit Symptombeginn) nicht zu verpassen.