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Makulaforamen kontrovers – was tun bei großem und persistierendem Makulaforamen? ILM-Flap und mehr
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Veröffentlicht: | 24. Juni 2021 |
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Hintergrund: Seit der Pionierarbeit von Kelly und Wendel zur chirurgischen Behandlung des durchgreifenden Makulaforamens (MF) wurden zahlreiche operative Innovationen und Variationen beschrieben. Dabei stellt heute die Vitrektomie mit ILM-Peeling und Trockenlegung des Foramens die Basis zur Behandlung durchgreifender Makulaforamina mit einer sehr hohen Erfolgsrate (>90%) dar. Große und persistierende Makulaforamina zeigen mit dieser Methode jedoch meist eine deutlich geringere Verschlussrate und bleiben daher eine Herausforderung.
Methoden: Die zahlreichen in der Literatur beschriebenen chirurgischen Strategien zur Behandlung großer und persistierender Makulaforamina mit dem Ziel einer höheren anatomischen und funktionellen Erfolgsrate werden beschrieben.
Ergebnisse: Für große Makulaforamen (MF>400 µm) zeigten die invertierte ILM-Flap-Technik und ihre Variationen in Studien gute Verschlussraten. Neben der Behandlung großer Makulaforamina stellt auch die Behandlung persistierender Makulaforamina eine Herausforderung dar. Dabei wurden verschiedene chirurgische Strategien beschrieben. Neben der erweiterten ILM-Entfernung, der Eingabe von autologem Blut oder autologen Thrombozyten wurde eine Gewebetransplantation von autologer ILM, autologer Linsenkapsel, autologer Netzhaut und sogar der Einsatz von Amnionmembran durchgeführt. Auch das Prinzip der Makulaabhebung durch subretinale Flüssigkeitsinjektion (BSS) mit anschließender Trockenlegung des MF und Annäherung der Foramenränder, bzw. Foramenverschluss stellt eine aktuelle Alternative dar. So lassen sich auch bei persistierenden und auch sehr großen Makulaforamina postoperativ gute anatomische Ergebnisse erzielen.
Schlussfolgerungen: Die invertierte ILM-Flap-Technik und verschiedene Variationen dieser Technik ergeben auch bei großen Makulaforamina gute funktionelle und morphologische Ergebnisse sowie eine sehr gute Verschlussrate. Für das persistierende Makulaforamen besteht bis heute kein Konsens, welche der zahlreichen Techniken man am besten einsetzt, um das Ziel all dieser chirurgischen Optionen, d.h. eine lokale Gliose und dadurch einen Foramenverschluss zu erreichen.