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30. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft

23.06. - 24.06.2017, Stuttgart

Analyse verschiedener immunhistochemischer Fibrosemarker bei epiretinaler Gliose und proliferativer Vitreoretinopathie

Meeting Abstract

  • Stefanie Ricarda Günther - Universitäts-Augenklinik (LMU) München
  • D. Compera - Universitäts-Augenklinik (LMU) München
  • A. Wolf - Universitäts-Augenklinik (LMU) München
  • F. Hagenau - Universitäts-Augenklinik (LMU) München
  • S.G. Priglinger - Universitäts-Augenklinik (LMU) München
  • R.G. Schumann - Universitäts-Augenklinik (LMU) München

Retinologische Gesellschaft. 30. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Stuttgart, 23.-24.06.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17rg53

doi: 10.3205/17rg53, urn:nbn:de:0183-17rg533

Veröffentlicht: 22. Juni 2017

© 2017 Günther et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Ziel war es, durch die Beschreibung und den Vergleich immunhistochemischer und elektronenmikroskopischer Charakteristika epiretinaler Zellproliferation bei idiopathischer epiretinaler Gliose (macular pucker, IMP) und proliferativer Vitreoretinopathie (PVR), neue potenzielle Zielstrukturen für eine antifibrotische Therapie zu identifizieren.

Material und Methoden: Für diese immunhistochemische und ultrastrukturelle Analyse wurden prämakuläre Membranen (PMM) aus 16 Augen mit IMP und aus 12 Augen mit PVR mittels einer Pars-plana-Vitrektomie entfernt. Durch Flachpräparation wurden die PMMs zuerst für die Phasenkontrast- und Fluoreszenzmikroskopie aufbereitet und später für die Transmissionselektronenmikroskopie weiterverarbeitet. Hierfür nutzten wir 18 verschiedene primäre Antikörper wie Integrine (αV, αVβ3, αVβ5), Galectin (-1, -3), IBA-1 (Mikroglia), Emmprin (CD147), Ricinus, Kollagen Typ I und α-Glattmuskelaktin (α-SMA).

Ergebnisse: Sowohl in den Augen mit IMP als auch in den Augen mit PVR konnte eine starke Immunreaktivität für Integrin αVβ3 gezeigt werden. Zudem gab es ein positives Färbeverhalten für Anti-Galectin, Anti-Emmprin, Anti-Ricinus, Anti-IBA-1, Anti-Kollagen-1 und Anti-α-SMA. Die Transmissionselektronenmikroskopie zeigte, dass die epiretinalen Membranen von IMP vorwiegend Myofibroblasten, Gliazellen und Fibroblasten enthielten. In den Augen mit PVR waren retinale Pigmentepithelzellen und Myofibroblasten prädominierend.

Zusammenfassung: In den prämakulären Membranen von Augen mit IMP und PVR konnten Unterschiede bezüglich der zellulären Komponenten festgestellt werden. Dennoch zeigte sich bei beiden Entitäten eine Transdifferenzierung zu Myofibroblasten. Spezifische immunhistochemische Marker für fibrotische Prozesse konnten sowohl bei IMP als auch bei PVR nachgewiesen werden. Hieraus lässt sich schließen, dass beide Krankheitsbilder bezüglich Fibroseentstehung gemeinsame Eigenschaften teilen.