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30. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft

23.06. - 24.06.2017, Stuttgart

Pars-plana-Vitrektomie (ppV) und iOCT- assistiertes ILM peeling mit invertierter ILM-Flap Technik bei Patienten mit Makulaforamen

Meeting Abstract

  • Mathias Maier - Universitäts-Augenklinik TU München
  • S. Bohnacker - Universitäts-Augenklinik TU München
  • J. Klein - Universitäts-Augenklinik TU München
  • J. Klaas - Universitäts-Augenklinik TU München
  • C. Frank - Universitäts-Augenklinik TU München
  • N. Feucht - Universitäts-Augenklinik TU München
  • C.P. Lohmann - Universitäts-Augenklinik TU München

Retinologische Gesellschaft. 30. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Stuttgart, 23.-24.06.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17rg49

doi: 10.3205/17rg49, urn:nbn:de:0183-17rg497

Veröffentlicht: 22. Juni 2017

© 2017 Maier et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Verschlussrate von großen Makulaforamina nach Vitrektomie und konventionellem ILM-Peeling beträgt unter 90%. Ziel dieser Studie war es die Visusergebnisse und den anatomischen Erfolg mittels hochauflösendem OCT nach transkonjunktivaler nahtloser 23-Gauge Pars plana Vitrektomie sowie i-OCT und Brilliant Peel (BP)-assistiertem ILM peeling mit invertierter ILM-Flap Technik bei Patienten mit großem Makulaforamen zu erfassen.

Methode: In einer retrospektiven Studie bei 25 Augen von 25 konsekutiven Patienten mit großem Makulaforamen wurde eine standardisierte 23-G Pars plana Vitrektomie mit BP- und iOCT assistiertem ILM-peeling und invertierter ILM-Flap Technik sowie Gastamponade durchgeführt. Bei allen Patienten wurde präoperativ der bestkorrigierte Visus bestimmt und mittels hochauflösendem Spectral domain OCT (SD-OCT; Spectralis; Heidelberg Engineering) der maximale Durchmesser, die Basis und die Höhe des Makulaforamens, sowie intraretinale Veränderungen erfasst. Postoperativ wurde der bestkorrigierte Visus nach 1, 3, and 6 Monaten und die Verschlussrate bestimmt. Daneben wurde die mikrostrukturelle Integrität der Netzhautaußenschichten (ELM, Ellipsoide Zone und Photorezeptor-Außensegment (OS) im SD-OCT erfasst und mit dem Visusergebnis nach Makulaforamenchirurgie korreliert.

Ergebnisse: Das i-OCT ermöglichte bei allen Operationen mit invertierter Flap-Technik eine gute Visualisierung sowie eine kontrolliere Positionierung des ILM-Flaps. Der mittlere Ausgangsvisus betrug 0,2 (0,7 logMAR). Er verbesserte sich nach 1, 3 und 6 Monaten signifikant auf 0,4 (0,4 logMAR), 0,5 (0,3 logMAR) und 0,63 (0,2 logMAR). Die Verschlussrate der Makulaforamina betrug 100%. Die mikrostrukturelle Integrität der äußeren Netzhautschichten wurde semiquantitativ bestimmt, und zeigte eine positive Korrelation zum bestkorrigierten Visus.

Schlussfolgerung: Die transkonjunktivale nahtlose Pars-plana-Vitrektomie mit Brilliant Peel (BP)- und iOCT assistiertem ILM Peeling mit invertierter ILM-Flap Technik bei Patienten mit großem Makulaforamen ist eine sehr kontrollierte und sichere Operationsmethode, die zu guten funktionellen und anatomischen Ergebnissen führt. Die Morphologie des MF, der ILM-Flap und die Lage des invertierten ILM-Flaps unter Luft lässt sich mittels i-OCT sehr gut darstellen. Die mikrostrukturelle Integrität der Netzhautaußenschichten kann mittels SD-OCT gut beurteilt werden. Sie ist ein wichtiger prädiktiver Parameter für die Visusentwicklung nach Makulaforamenchirurgie.