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27. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft

13. - 14.06.2014, Düsseldorf

Immunzellreduktion nach Inhibierung des Komplementfaktors C5a im Mausmodell der Laser-induzierten choroidalen Neovaskularisation

Meeting Abstract

  • Claudia Brockmann - Univeristäts-Augenklinik Charité Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • T. Brockmann - Univeristäts-Augenklinik Charité Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • A. Vater - Noxxon Pharma AG, Berlin
  • S. Klussmann - Noxxon Pharma AG, Berlin
  • S. Dege - Univeristäts-Augenklinik Charité Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • N. Kociok - Univeristäts-Augenklinik Charité Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • A.M. Joussen - Univeristäts-Augenklinik Charité Campus Benjamin Franklin, Berlin

Retinologische Gesellschaft. 27. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Düsseldorf, 13.-14.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14rg31

doi: 10.3205/14rg31, urn:nbn:de:0183-14rg311

Veröffentlicht: 12. Juni 2014

© 2014 Brockmann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Pathogenese neovaskulärer Netzhauterkrankungen ist eng mit der Aktivierung des Komplementsystems und der Interaktion von Immunzellen verbunden. Ziel dieser Studie war es die Auswirkungen der intravitrealen Inhibierung des Komplementfaktors C5a auf die Immunzellakkumulation im Rahmen der choroidalen Neovaskularisation (CNV) zu untersuchen.

Methoden: Mittels standardisierter Laserbehandlung wurde in adulten C57BL/6N Wildtyp-Mäusen eine CNV induziert und anschließend ein C5a-Inhbitor (NOX-D20) in einer Konzentration von 0,3 mg/ml und 3,0 mg/ml intravitreal injiziert. In Kontrolltieren wurde der Vehikel bestehend aus 5%iger Glukose-Lösung verwendet. Die Beurteilung der CNV erfolgte 14 Tage nach Laserinduktion in-vivo durch Fluoreszenzangiographie (FAG) und postmortal immunhistochemisch im choroidalen Flachpräparat. Die Darstellung der Immunzellen erfolgte mittels CD11b-Antikörpern und die Anfärbung der CNV-Läsion durch Isolectin.

Ergebnisse: In Kontrolltieren wurden 50,5 ± 11,3 CD11b+ Zellen/0,25 mm2 im periläsionalen Bereich zirkulär um die CNV-Läsion gezählt. Nach C5a-Inhibierung zeigte sich eine signifikante Reduktion der CD11b+ Zellen auf 29,8 ± 8,0 Zellen/0,25 mm2 und 24,4 ± 3,6 Zellen/0,25 mm2 nach Applikation von 0,3 mg/ml und 3,0 mg/ml NOX-D20 (p=0,027; p=0,002). Gleichermaßen waren die mittleren CNV-Flächen in beiden Behandlungsgruppen gegenüber der Kontrollgruppe signifikant reduziert (p=0,042; p=0,016). Die Intensität der CNV-Leckage war in einer Konzentration von 3,0 mg/ml NOX-D20 deutliche vermindert (p=0,002), zeigte jedoch bei 0,3 mg/ml NOX-D20 keine signifikante Intensitätsabnahme (p=0,695).

Schlussfolgerungen: Eine intravitreale Inhibierung des Komplementfaktors C5a reduzierte die Anzahl choroidaler Immunzellen im Bereich der CNV-Läsionen. Diese Reduktion war bei einer Konzentration von 3,0 mg/ml des verwendeten C5a-Inhibitors am stärksten ausgeprägt. Unsere Ergebnisse lassen vermuten, dass die Akkumulation von Immunzellen in der Entstehung einer CNV C5a-abhängig ist. In dieser Hinsicht sind weitere Untersuchungen notwendig um die Interaktion der humoralen und zellulären Immunantwort in der Pathogenese der choroidalen Neovaskularisation zu verstehen.