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27. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft

13. - 14.06.2014, Düsseldorf

Psychische und physische Auswirkungen der neovaskulären altersbedingten Makuladegeneration (nAMD): eine Umfrage unter Patienten und Bezugspersonen

Meeting Abstract

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  • Nicole Eter - Universitäts-Augenklinik Münster
  • S. Winyard - Royal National Institute of Blind People, London/UK
  • J. Heraghty - Macular Disease Foundation Australia, Sydney/AUS
  • wAMD Patient and Caregiver Survey Committee Members

Retinologische Gesellschaft. 27. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Düsseldorf, 13.-14.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14rg26

doi: 10.3205/14rg26, urn:nbn:de:0183-14rg262

Veröffentlicht: 12. Juni 2014

© 2014 Eter et al.
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Gliederung

Text

Ziel: Bewertung der Auswirkungen einer nAMD auf Patienten und Bezugspersonen.

Methodik: Patienten aus 9 Ländern mit der Diagnose einer nAMD, sowie laufender bzw. abgeschlossener intravitrealer Injektionstherapie wurden mittels eines strukturierten Fragebogens befragt. Es werden die Ergebnisse der deutschen Kohorte zusammengefasst.

Ergebnisse: 910 Patienten (112 aus Deutschland) und 890 Bezugspersonen (105 aus Deutschland) wurden befragt. In 55% der deutschen Kohorte waren beide Augen betroffen. Die Mehrzahl (70%) der Patienten wurde vor mehr als einem Jahr diagnostiziert, 62% wurden seit>1 Jahr mit intravitrealenInjektionen behandelt. Nur 46% der Patienten suchten einen Augenarzt alle 4-6 Wochen auf. Physische Auswirkungen einer Visusverschlechterung durch nAMD beinhalten Sturzereignisse (33%), sowie die Beeinträchtigung von Aktivitäten wie Lesen (61%), das Führen eines Fahrzeugs (38%) oder das selbständige Verlassen der Wohnung (33%). Psychische Auswirkungen umfassten Traurigkeit (51%), Ängste (46%), Frustration (43%) und Depression (43%). Die am meisten verbreitete Furcht war die vor einem dauerhaften Visusverlust (52%). Die meisten Bezugspersonen waren Kinder/ Enkel (44%) oder Partner (25%). Psychische Auswirkungen auf Bezugspersonen beinhalteten ebenfalls Depression (43%) und Traurigkeit (38%). Die meisten Bezugspersonen nahmen ihre Funktion als hilfreich wahr (45%), auch, wenn 47% der arbeitenden Bezugspersonen Arbeitszeit oder persönliche Termine verpassten als Folge ihrer Betreuungsarbeit.

Schlussfolgerungen: Die nAMD beeinträchtigt alltägliche Aktivitäten und das psychische Wohlbefinden von Patienten und Bezugspersonen. Bezugspersonen nehmen ihre Rolle als nützlich wahr, allerdings wird ihre Produktivität beeinträchtigt.