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27. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft

13. - 14.06.2014, Düsseldorf

Morphologie-Score als Marker für retinale Funktion bei drusenoider Pigmentepithelabhebung

Meeting Abstract

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  • Christoph Clemens - Universitäts-Augenklinik Münster
  • F. Alten - Universitäts-Augenklinik Münster
  • P. Heiduschka - Universitäts-Augenklinik Münster
  • N. Eter - Universitäts-Augenklinik Münster

Retinologische Gesellschaft. 27. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Düsseldorf, 13.-14.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14rg23

doi: 10.3205/14rg23, urn:nbn:de:0183-14rg235

Veröffentlicht: 12. Juni 2014

© 2014 Clemens et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Ziel der Arbeit war die Erstellung und Bewertung eines Morphologie-Scores bei drusenoider Pigmentepithelabhebung (dPEA), sowie dessen Korrelation zur Netzhautfunktion.

Methoden: 13 Augen von 10 Patienten mit dPEA im Rahmen einer altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) wurden eingeschlossen (Alter 72,8 ± 4,2 Jahre). Es wurden Volumen SD-OCT, Fluoreszenzangiographie und konfokale Scanning-Laser-Ophthalmoskopie (cSLO) Infrarot (IR)-Bildgebung sowie multifokale Elektroretinogramm (mfERG) und Mikroperimetrie (MP) Untersuchungen durchgeführt. Die Quantifizierung der dPEA erfolgte mittels fünf Parameter: hyperreflektive Foci im cSLO IR-Bild (HRF), Läsionsdurchmesser, Läsionshöhe, Anwesenheit vitelliformähnlicher Veränderung und/oder subretinaler Flüssigkeit und Integrität der inneren – äußeren Photorezeptorbande (IS/OS). Anschließend erfolgte eine Klassifikation der Läsion von 0 bis 1 mittels Morphologie-Score entsprechend dem Ausmaß der morphologischen Veränderungen. Korreliert wurden die Ergebnisse mit dem bestkorrigierten Visus, mfERG- und MP-Untersuchung.

Ergebnisse: Der mittlere Visus betrug 0,5 ± 0,18, mittlere Höhe und mittlerer Durchmesser 312,2± 111μm und 805μm±2535. Zwei dPEA zeigten keine HRF im cSLO IR-Bild, drei zeigten moderate und acht ausgeprägte HRF. Zwei Augen zeigten subretinale Flüssigkeit und fünf Patienten vitelliformähnliche subretinale Veränderungen. Acht Augen wiesen eine schwere Störung der IS/OS auf. Während keine Korrelation zwischen Ausprägung morphologischer Veränderungen und Visus gefunden wurde, zeigten Augen mit einem Morphologie-Score >0,5 deutliche Einschränkungen im mfERG und MP im Vergleich zu denen mit einem Morphologie-Score ≤0,5.

Schlussfolgerungen: Der angewandte Morphologie-Score aggregiert alle derzeit bekannten morphologischen Veränderungen bei dPEA und ermöglicht eine rasche und systematische Charakterisierung der Läsion. Der Untersucher erhält eine Aussage über die tatsächlichen Funktionseinbussen bei dPEA über den Visus hinaus