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27. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft

13. - 14.06.2014, Düsseldorf

Die Aderhautdicke bei geographischer Atrophie bei altersabhängiger Makuladegeneration

Meeting Abstract

  • Moritz Lindner - Universitäts-Augenklinik Bonn
  • A. Bezatis - Universitäts-Augenklinik Bonn
  • J. Czauderna - Universitäts-Augenklinik Bonn
  • E. Becker - Universitäts-Augenklinik Bonn
  • C. K. Brinkmann - Universitäts-Augenklinik Bonn
  • S. Schmitz-Valckenberg - Universitäts-Augenklinik Bonn
  • R. Fimmers - Institut für Biometrie, Universität Bonn
  • F. G. Holz - Universitäts-Augenklinik Bonn
  • M. Fleckenstein - Universitäts-Augenklinik Bonn

Retinologische Gesellschaft. 27. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Düsseldorf, 13.-14.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14rg22

doi: 10.3205/14rg22, urn:nbn:de:0183-14rg228

Veröffentlicht: 12. Juni 2014

© 2014 Lindner et al.
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Gliederung

Text

Ziel: Analyse der Aderhaudicke („choroidal thickness“, CT) in Augen mit Geographischer Atrophie (GA) bei altersabhängiger Makuladegeneration (AMD).

Methoden: 51 Augen von 51 Patienten (mittleres Alter 76.8±7,2 Jahre) mit GA und 31 Augen von 31 gesunden Kontrollpatienten (75,6±6,5 Jahre) wurden mittels Konfokaler-Laser-Scanner-Ophthalmoskopie (cSLO) und „enhanced depth imaging“ (EDI) Spectral-Domain Optischer-Kohärenz-Tomographie (SD-OCT Spectralis, Heidelberg Engineering, Heidelberg, Deutschland) untersucht. Die Aderhautdicke wurde an 25 definierten Punkten in horizontalen und vertikalen EDI-SD-OCT-Scans gemessen. Die GA-Fläche wurde mittels semi-automatisierter Software (RegionFinder, Heidelberg Engineering) bestimmt und der GA-Subtyp anhand der anormalen Autofluoreszenz im Randbereich der Atrophie in „diffuse-trickling“ und „nicht-diffuse-trickling“ klassifiziert (Holz et al., 2007, AJO).

Ergebnisse: In Augen mit GA war die subfoveale CT (fCT) signifikant dünner als in den Kontroll-Augen (181,88±94,49 µm vs. 239,76±59,39 µm, p=0,003). Die Analyse der Durchschnittswerte aus allen 25 gemessenen Punkten von jedem Patient (mCT) erbrachte analoge Ergebnisse (167.81±81.64 µm vs. 215.21±56.21 µm, p=0.001). Die Analyse der räumlichen unterschiede der CT zwischen beiden Gruppen ergab, dass die größten unterschiede superior der Fovea anzutreffen sind (180,12±72,7 µm vs. 245,00±68,8 µm, p≤0,0005 bei 3000 µm superior). Ein Betrachtung der GA-Subtypen „diffuse-trickling“ (n=9) und „nicht-diffuse-trickling“ (n=42) getrennt voneinander ergab eine fCT von 122,78±43,89 µm in der “diffuse-trickling”-Gruppe und 193±97.97 µm in der “nicht-diffuse-trickling”-Gruppe (p=0,049). Die fCT unterschied sich in beiden Gruppen signifikant von der Kontrollgruppe. Die mCT hingegen war nur in der “diffuse-trickling”-Gruppe signifikant dünner als die Kontrollen (115,36±34,34 µm vs. 251,21±56,21 µm, p=0.001). Es bestand keine generelle Korrelation zwischen GA-Fläche und Aderhautdicke. In der “diffuse- trickling”-Gruppe bestand jedoch die Tendenz dass mit zunehmender GA-Fläche die Aderhautdicke abnahm (fCT: Rho=-0.668, mCT Rho=-0.366).

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse legen nahe, dass die Aderhaut in Augen mit GA dünner ist als in gesunden Augen gleichen Alters. Jedoch schien dieser Unterschied hauptsächlich von dem “diffuse-trickling”-Subtyp auszugehen, was auf mögliche Unterschiede in den zugrundeliegenden pathogenetisch Prozessen hindeutet.